Kommentar
Rosskur für die Barmer GEK
Die Barmer GEK steht vor einer gewaltigen internen Umstrukturierung und Modernisierung. Auf mittlere Sicht wird mindestens jeder fünfte der über 15.000 Arbeitsplätze in der Verwaltung der nach der Techniker Krankenkasse größten gesetzlichen Krankenversicherung betroffen sein. 250 bis 300 Millionen Euro sollen dadurch eingespart werden.
Betroffen ist vor allem das überaus dicht gestrickte Netz von mehr als 800 Geschäftsstellen in Deutschland. Das soll auf 400 halbiert werden. Zum Vergleich: Die Techniker Krankenkasse kommt mit knapp 250 Geschäftsstellen aus.
Die Hamburger Großkasse ist für die Wuppertaler der Benchmark an sich. Die TK ist in den letzten Jahren dynamisch gewachsen und hat die Barmer trotz ihrer Fusion mit der Gmünder Ersatzkasse 2013 überholt. 2011 und 2012 hat die TK jeweils einen Überschuss von fast einer Milliarde Euro eingefahren.
Die Barmer GEK erreichte nur die Hälfte. Die Rücklagen der Wuppertaler liegen bei 1,2 Milliarden Euro, die der TK erreichen fast vier Milliarden Euro. Man kann sich ausrechnen, wie viel mehr Luft die Hamburger Konkurrenz hat, bevor sie bei überproportional steigenden Ausgaben einen Zusatzbeitrag erheben muss.
Mit Dr. Christoph Straub als Vorstandsvorsitzenden hat die Barmer GEK einen erfahrenen Reformer an der Spitze. Denn vor Jahren war es er, der als Vorstandsmitglied die Verwaltung der Techniker Krankenkasse geräuschlos neu strukturiert hat.
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