Kassenbeiträge
Sozialverband VdK befürchtet auch 2026 Beitragsanstieg
Nächstes Jahr wird es für die Versicherten teurer. Dass Minister Lauterbach für 2026 stabile Beiträge in Aussicht stellt, überzeugt VdK-Chefin Bentele nicht. Und dafür nennt sie einen Hauptgrund.
Veröffentlicht:Berlin. Stabile Kassenbeiträge im Jahr 2026? Aus Sicht von VdK-Chefin Verena Bentele ist diese Prognose von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unrealistisch. „Ob es im Jahr 2026 nicht zu weiteren Beitragssteigerungen kommt, bezweifle ich“, erklärte Bentele auf Anfrage der Ärzte Zeitung:
„Der demografische Wandel und ein Gesundheitssystem, das teils falsche finanzielle Anreize setzt, wirken sich auch auf die gesetzliche Krankenversicherung aus.“ Zuvor hatten auch Kassenvertreter die Prognose Lauterbachs angezweifelt.
Bentele betonte, dass schon die für das Jahr 2025 erwarteten Beitragssatzerhöhungen um 0,8 Prozent das Potenzial hätten, Lohnsteigerungen komplett aufzufressen.
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Frust bei den Versicherten
Das führe zu Frust bei den Versicherten, denn es werde zu wenig für ihre Entlastung und zur Verbesserung ihrer Versorgung unternommen. Beitragssteigerungen müssten nicht sein, so Bentele. „Der Grund für die steigenden Beiträge liegt in ungerechten politischen Entscheidungen: Die Finanzierung der Krankenhausreform auf die Beitragszahler abzuwälzen ist nur ein Beispiel für versicherungsfremde Leistungen, die die Beiträge in die Höhe treiben.“
Der VdK fordert deshalb Bund und Länder auf, die Kosten der Krankenhausreform aus Steuermitteln zu bezahlen oder zumindest die Privatversicherten an ihnen zu beteiligen. Langfristig empfehle sich eine einheitliche Krankenversicherung für alle. „Das wäre nicht nur gerechter“, so Bentele, „sondern könnte die Beitragssätze signifikant senken.“ (bwa)