Corona-Pandemie

Spanischer Textilfabrikant spendet Schutzkleidung gegen SARS-CoV-2

Der Textilkonzern Inditex stellt Spanien zum Schutz vor SARS-CoV-2-Infektionen Fabriken zur Produktion von Schutzkleidung zur Verfügung und spendet 300 .000 klinische Mundschutzmasken.

Von Manuel Meyer Veröffentlicht:
Textilkonzern stellt Produktionskapazitäten für Schutzkleidung in Spanien zur Verfügung.

Textilkonzern stellt Produktionskapazitäten für Schutzkleidung in Spanien zur Verfügung.

© Aintschie / stock.adobe.com

Madrid. Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie hat der spanische Textilriese Inditex Spanien Hilfe angeboten. Man verfüge über die Produktionsmöglichkeiten und die logistische Infrastruktur, um in Spanien massenhaft klinische Schutzkleidung und Mundschutzmasken herzustellen und landesweit zu verteilen, kündigte der ZARA-Mutterkonzern an.

Inditex verfügt in Spanien über zehn große Textil-Fabriken.

Konzern bietet zusätzlich Logistiknetz an

Bereits Ende der Woche will das Unternehmen spanischen Krankenhäuser die ersten 300 .000 Mundschutzmasken spenden. Man könne auch Handschuhe, Schutzbrillen, Schuhe und jegliche Art von Schutzkleidung und Kittel herstellen, so der Konzern. Zudem bot der Textilfabrikant seine internationalen Kontakte und sein weltweites Logistiknetz an, um vor allem die von China angebotene Hilfe nach Spanien zu bringen.

Spanien ist mit 14 .556 Infizierten und 630 Toten (Stand 18. März) nach Italien das Land mit den meisten Coronavirus-Fällen in Europa. Im Kampf gegen das Coronavirus hatte die spanische Regierung in der Nacht zum Sonntag bereits den Notstand ausgerufen und eine allgemeine Ausgangssperre verhängt.

Gesundheitssystem am Limit

Mit der sich dramatisch schnell ausbreitenden Epidemie läuft das spanische Gesundheitssystem zunehmend Gefahr, zu kollabieren, versicherte am Mittwochabend Fernando Simón, Leiter des spanischen Seuchennotfallzentrums. Neben Beatmungsgeräten fehle es in vielen Krankenhäusern des Landes zudem an Schutzkleidung und Masken, weshalb sich auch bereits zahlreiche und dringend gebrauchte Ärzte, Sanitäter und Krankenpfleger mit dem Coronavirus infiziert haben.

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Derzeit befinden sich 6000 Infizierte in spanischen Krankenhäusern, davon 800 auf Intensivstationen. Spanien verfügt lediglich über 4627 Betten auf Intensivstationen. Von den 700 in Madrid befindlichen, seien bereits 500 belegt. Damit kommen die Krankenhäuser an ihr Limit, obwohl das Schlimmste noch kommen wird, so Fernando Simón.

Unternehmer engagiert sich schon lange

Aus diesem Grund verpflichtete Gesundheitsminister Salvador Illa alle spanischen Unternehmen, die im Notfall in der Lage sind, Schutzkleidung herzustellen, sich bei der Regierung zu melden. Inditex stellte sich nun freiwillig zur intensiven Produktion der notwendigen Schutzkleidung zur Verfügung.

ZARA-Gründer Amancio Ortega engagierte sich in der Vergangenheit immer wieder bei der Verbesserung des öffentlichen Gesundheitssystems in Spanien. Vor zwei Jahren spendete seine Stiftung 320 Millionen Euro an die Krebshilfe in Spanien. Für das Geld sollten für öffentliche Kliniken insgesamt 290 Mammographie- und Bestrahlungsgeräte der neusten Generation angeschafft werden. Mit einem Vermögen von 59,5 Milliarden US-Dollar ist Ortega laut Forbes der fünfreichste Mann der Welt.

Monarch dankt Ärzten, Sanitätern, Krankenpflegern...

Unterdessen sprach Spaniens König Felipe VI. seinen Landsleuten am Mittwochabend in einer Fernsehansprache Mut zu. „Dieses Virus wird uns nicht bezwingen. Es wird uns als Gesellschaft stärker machen“, sagte der Monarch in einer Rede an die Nation. Sein besonderer Dank ging vor allem an die Ärzte, Sanitäter und Krankenpfleger, die an Covid-19 erkrankte Menschen unter sehr schweren, oft dramatischen Bedingungen behandeln. „Wir werden uns nie bei euch ausreichend für das bedanken können, was ihr für unser Land leistet.“ (dpa)

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