Kritik

SpiFa stört im Leopoldina-Papier der Fokus auf Universitätsmedizin

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands sieht die Rolle des ambulanten Sektors in der Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina unzureichend gewürdigt und spricht dem Papier die Evidenz ab.

Veröffentlicht:

Berlin. Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) kritisiert die Fokussierung auf die Universitätsmedizin innerhalb eines verbesserten Gesundheitssystems in der jüngst veröffentlichten vierten Ad-hoc-Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

„Sechs von sieben COVID-19-Infizierten wurden ambulant behandelt, vor einem solchen Hintergrund den Fokus (...) auf die Universitätskliniken zu richten, erscheint zumindest etwas kurz gegriffen“, sagte SpiFa-Hauptgeschäftsführer Lars F. Lindemann.

Rückgrat in der Corona-Pandemie

Der ambulante Bereich sei „der Airbag und das Rückgrat in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland, wurde aber bei den Überlegungen der Leopoldina leider komplett ausgespart“, so Lindemann, was er auf die „Herkunftstreue einiger Beteiligter“ zurückführt.

Der Leopoldina-Vorschlag sieht eine führende Rolle der Universitätsmedizin beim Aufbau von regionalen Versorgungs- und Forschungsnetzwerken vor.

Das Papier beinhalte für die getroffenen Aussagen und Empfehlungen weder Literaturnachweise oder Quellenangaben, welche diese wissenschaftlich unterlegen, kritisiert der Verband weiterhin. „Es ist so davon auszugehen, dass es sich bei dem Papier der Leopoldina lediglich um eine eminenzbasierte Stellungnahme handelt“, sagte Lindemann.

Wissenschaftler sollten sich auf ihr Kerngeschäft, das wissenschaftliche Arbeiten, konzentrieren und politische Äußerungen der Politik überlassen. (bar)

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