Schleswig-Holstein
Stationäre Hospize wollen Finanzierung neu regeln
ELMSHORN. Stationäre Hospize im Norden befinden sich nach Einschätzung ihrer Arbeitsgemeinschaft in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage und streben deshalb eine Neuordnung ihrer Finanzierung an.
Die derzeitige Finanzausstattung ist nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der stationären Hospize in Schleswig-Holstein ein hohes Risiko.
Die meisten der sechs Hospize tragen mindestens ein Viertel der Kosten aus eigenen Mitteln, die über Spenden eingeworben werden. Das aber hätte bei einem Rückgang der Spendenbereitschaft Auswirkungen auf den künftigen Betrieb.
Die unsichere Finanzierung führt nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft außerdem zu großer Zurückhaltung bei der Gründung weiterer Einrichtungen, die Ansicht der Arbeitsgemeinschaft regional sinnvoll wären.
Nun soll mit den Krankenkassen im Norden über eine Neuregelung der Finanzierungsgrundlagen und über die Vergütung verhandelt werden.
Der Gesetzgeber schreibt vor, dass stationäre Hospize zehn Prozent ihrer Kosten durch Eigenmittel, die in aller Regel aus Spenden stammen, tragen.
"So ist es auch von der Hospizbewegung gewollt, um Hospizgründungen aus rein wirtschaftlichen Interessen zu verhindern", stellte die Arbeitsgemeinschaft klar.
In Schleswig-Holstein liege dieser Anteil an Eigenmitteln aber durchgängig deutlich über dem vom Gesetzgeber geforderten Anteil.
In der aktuellen Debatte über ärztlich assistierten Suizid haben sich Vertreter aller Bundestagsfraktionen für die Stärkung der palliativen und hospizlichen Versorgung ausgesprochen. (di)