Schwangerschaft

TK-Analyse: Wieder mehr Kaiserschnittgeburten

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Berlin. Seit Beginn der Corona-Pandemie steigt die Zahl der Kaiserschnittgeburten wieder. 2021 sei fast jedes dritte Kind auf dem OP-Tisch zur Welt gekommen, meldet die Techniker Krankenkasse (TK). Genauer waren es 29,4 Prozent der Neugeborenen. Im Vorpandemiejahr 2019 habe die Kaiserschnittrate noch bei 27,9 Prozent gelegen, 2020 dann bei 28,2 Prozent.

Die Kasse hat alle abgerechneten Geburten von TK-Versicherten im Zeitraum 2019 bis 2021 ausgwertet. Dabei würden sich deutliche regionale Unterschiede ergeben, heißt es. Während die Kaiserschnittrate in Sachsen im vergangenen Jahr etwa bei 20,9 Prozent lag, betrug sie im Saarland 35,7 Prozent.

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Erklärungen für den Anstieg der Kaiserschnittgeburten seien schwierig, sagt Professorin Stephanie Wallwiener von der Universitätsfrauenklinik Heidelberg. „Wir wissen zwar, dass es in Deutschland in der Pandemie besonders in den Lockdown-Phasen mehr Kaiserschnittgeburten gab. Denn viele Frauen waren verunsichert und haben sich eine bessere Planbarkeit gewünscht. Zugleich lassen sich jedoch gegenläufige Entwicklungen in den Regionen erkennen.“ In Sachsen und Thüringen, den Bundesländern mit den niedrigsten Kaiserschnittraten, sei diese etwa um drei Prozentpunkte angestiegen, während es in einem Großteil der anderen Bundesländer wie Baden-Württemberg sinkende Raten gegeben habe.

„Diese Entwicklung überrascht uns. Wir hatten damit gerechnet, dass sich der Trend fortsetzt und die Kaiserschnittrate weiter sinkt. Denn viele Ärzte, Ärztinnen und medizinische Fachkräfte setzen sich für weniger Kaiserschnittgeburten ein“, so TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas. Er appelliert, medizinisch nicht notwendige Kaiserschnitte zu reduzieren. „Andere Länder machen es vor: Schweden, Finnland und die Niederlande haben Kaiserschnittraten unter 20 Prozent.“ (reh)

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