GBA rudert zurück

Tele-AU vorerst weiterhin möglich

Der massive Protest der Hausärzte hat offenbar gefruchtet - der GBA rudert zurück: Krankschreibungen bei leichten Atemwegserkrankungen können vorerst weiterhin nach telefonischer Anamnese erfolgen.

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Rolle rückwärts: Ärzte dürfen vorerst weiterhin Patienten mit leichten Infekten der oberen Atemwege nach ausschließlichem Telefonkontakt krankschreiben.

Rolle rückwärts: Ärzte dürfen vorerst weiterhin Patienten mit leichten Infekten der oberen Atemwege nach ausschließlichem Telefonkontakt krankschreiben.

© Ulrich Baumgarten / dpa

Berlin. Krankschreibungen bei leichten Atemwegserkrankungen können vorerst weiterhin nach telefonischer Anamnese erfolgen. Das kündigte Professor Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA), am Montag in Berlin an.

„Aufgrund der aus der Versorgungspraxis am Wochenende vorgetragenen unterschiedlichen Einschätzungen zur Gefährdungslage für Patientinnen und Patienten in den Arztpraxen wegen zum Teil noch fehlender Schutzausrüstungen wird sich der GBA erneut mit der Frage der Möglichkeit der Bestätigung der Arbeitsunfähigkeit per Telefon ohne persönliche Inaugenscheinnahme der Patientinnen und Patienten durch den Arzt beschäftigen“, teilte Hecken mit.

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Mit hoher Wahrscheinlichkeit werde die Regelung bis zum 4. Mai verlängert. Allerdings dürfen Ärzte bei reinem Telefonkontakt Patienten dann nur noch für die maximale Dauer von einer Woche krank schreiben (bislang zwei Wochen). Außerdem ist nur eine einmalige Verlängerung erlaubt.

Der GBA erlaubt nun doch die Tele-AU – zumindest bis 4. Mai. Was halten Sie als Arzt/Ärztin davon?

Der GBA werde voraussichtlich rückwirkend zum Montag eine Beschlussfassung zur Verlängerung der Ausnahmeregelung herbeiführen. Damit bestehe vorerst weiterhin die Möglichkeit, dass eine Arbeitsunfähigkeit auch nach einer telefonischen Befundaufnahme von der Ärztin oder dem Arzt bescheinigt werden kann, so der GBA. (ato)

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Kommentare
Peter Peschel 21.04.202014:24 Uhr

Therapien...? Nicht in Sicht aber AU und die Patienten bleiben ohne jegliche Therapien - wer kann das eigentlich verantworten...?
Wie bei schwerer Grippe oder Bronchitis die Patienten präventiv zu Hause behandeln... kann aber nur am Telefon und mit einer AU leider nicht funktionieren...
Und so unbehandelt eskaliert das ganze bis zur schweren Lungenentzündung, ARDS, Notfallaufnahme im KH, Intensivbehandlung mit Intubation und Beatmung… Und so erfüllt sich dann die selbsterfüllende Prophezeiung mit den RKI Maßnahmen lt. Risiko Szenario aus 12/2012…https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-was-der-rki-katastrophenplan-aus-2012-mit-der-echten-pandemie-zu-tun-hat-a-8d0820ca-95a7-469b-8a6a-074d940543d6

TCM Produkte und Hydrogen Sauerstoff haben offensichtlich eine therapeutische Wirkung…
Perspectives of the management of COVID-19 infection in China from European Respiratory Society (ERS) - ERSPlus 13-03-2020 Education : Video https://vimeo.com/395657458

Wenig oder gar nicht beachtete Therapie/Behandlungsbeobachtung aus dem Vortrag:

TCM Produkte und Hydrogen Sauerstoff haben offensichtlich eine therapeutische Wirkung… unter anderem durch entzündungshemmende, antioxidative wie auch antiviralen Eigenschaften.

Für Interessierte anbei eine kleine Information : Erstellt mit dem weiteren Hinweis zur möglichen schnellen ambulanten/häuslichen Versorgung von Corona infizierten Patienten mit den entsprechenden Geräten eben zur Inhalation - Beatmung - Sauerstoffversorgung
Dieser frühe ambulant/häusliche Therapieansatz könnte meiner Ansicht nach zu einer Entlastung von Kapazitäten wie Betten, Intensiv-Plätzen, Zubehör und damit Personal wie auch Kosten führen.
Deswegen könnte sich ein früher Einsatz von Physiotherapie sprich Sekretolyse, Atemtherapien und Inhalation z. b. Ambroxol (1) wie auch eine Sauerstoffgabe (2) nach meinem Verständnis aus diesem Vortrag als sehr hilfreich erweisen und stellt eine einfache und kostengünstige mögliche Alternative dar welche schon früh und auch schon im ambulanten/häuslichen Bereich angewandt und durch den behandelnden Arzt verordnet werden kann.
(1) https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-03/coronavirus-heilung-impfstoff-medikamente-symptome-virus-infektion
„Sollten auch erste sehr schwere Krankheitsverläufe in Deutschland auftreten, und davon ist rein statistisch gesehen irgendwann auszugehen, können Ärzte wie Martin Bommer derzeit nur eins tun: Patienten erst mal mit Sauerstoff versorgen und im schlimmsten Fall sogar künstlich beatmen. Tatsächlich ist laut Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) die Behandlung mit Sauerstoff eine zentrale Maßnahme bei einer schweren Covid-19-Infektion.“
(2) https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-382016/die-bedeutung-der-antiviralen-eigenschaften/

Dr. Thomas Georg Schätzler 21.04.202008:08 Uhr

Zu welcher infektiologischen Eselei wollen sich eigentlich die juristischen und sozialversicherungs-rechtlichen Fraktionen des G-BA noch hinreißen lassen?

Nur um ihr Gesicht zu wahren, wollen sie jetzt sogar die telefonische Krankschreibung auf gerade mal 1 Woche eindampfen. Wohl wissend, dass der allgemeine "Lockdown" und die 14 Tage Quarantäne Regel bei SARS-CoV-2-Infektionen und COVID-19-Erkrankungen wegen der Ansteckungsfähigkeit bis in die 2. Woche andauert. Mit seiner riskant-naiven Strategie sollte die G-BA-Führung eher ihren Job zur Verfügung stellen, als weiter SARS-CoV-2 infektionsverbreitend zu agieren.

Will der G-BA allen Ernstes riskieren, wegen einer hochrangigen infektiologischen Dummheit an den öffentlichen Pranger gestellt zu werden?

Im Übrigen, gehört schon auch eine Menge Ärzte-Hasser-Tum dazu, die Warnungen und Bedenken der ärztlichen G-BA-Fraktionen in den Wind zu schießen.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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