Pandemiemanagement
Resiliente Gesundheitssysteme: USA und WHO kitten Trumps zerschlagenes Porzellan
Die USA und die WHO bündeln ihre Kräfte unter Präsident Joe Biden und wollen mittels strategischen Dialogs die Gesundheitssysteme rund um den Globus krisenfester werden lassen.
Veröffentlicht:New York.Bei ihrem ersten strategischen Dialog zwischen den USA und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben US-Gesundheitsminister Xavier Becerra und WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in New York die Staaten der Welt aufgerufen, den im September von der Weltbank aufgesetzten Finanzvermittlungsfonds zur Stärkung der Pandemievorsorge (financial intermediary fund for pandemic prevention, preparedness, and response) mit entsprechenden Finanzmitteln auszustatten. Der Fonds adressiert vor allem Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen.
Da die Welt aus der COVID-19-Pandemie gestärkt hervorgehen wolle, sei klar, dass die Länder in Zukunft besser vorbereitet sein müssten, was durch die jüngsten Ausbrüche von Affenpocken, Ebola und Polio deutlich geworden sei.
Becerra und Tedros verständigten sich laut WHO darauf, ihre Partnerschaft in Schlüsselbereichen zu verstärken, damit die Welt die Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 erreichen könne. Gemeint sind die 2015 auf dem UN-Nachhaltigkeitsgipfel in New York dekretierten Sustainable Development Goals (SDG). Die „2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung“ soll unter anderem die Gesundheitsversorgung optimieren. Die Agenda benennt 17 Ziele – Gesundheit firmiert unter Ziel drei. Laut WHO laufe die Zielerreichung eher schleppend, hinken die Länder deutlich hinterher.
Konnex zur Bekämpfung von HIV, Tuberkulose, Polio und Malaria
Becerra und Tedros erinnerten in diesem Zusammenhang daran, dass eine Beschleunigung des Fortschritts widerstandsfähige Gesundheitssysteme erfordere, die in der Lage sind, künftige gesundheitliche Notfälle zu bewältigen, sowie eine Neuausrichtung auf eine integrierte primäre Gesundheitsversorgung als Mittel zur Erreichung einer flächendeckenden esundheitsversorgung, Investitionen in eine umfassende Entwicklung des Gesundheits- und Pflegepersonals und nicht zuletzt die Einbindung der Bevölkerung sowie die Förderung von Maßnahmen, die den Zusammenhang zwischen Umwelt und Gesundheit anerkennen, um die Lebensqualität zu verbessern. Um die Fortschritte bei der Verwirklichung der SDG zu beschleunigen, müssten auch die Fortschritte bei der Bekämpfung von HIV, Tuberkulose, Polio und Malaria, bei der Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte sowie bei der Stärkung marginalisierter und gefährdeter Gemeinschaften im Bereich der globalen Gesundheit genutzt werden.
Der unter US-Präsident Biden eingefädelte, strategische Dialog zwischen den USA und der WHO soll offensichtlich den Kurs des Ex-Präsidenten Donald Trump korrigieren, der der WHO sogar die US-Mittel streichen ließ. „In der Erkenntnis, dass es noch viel mehr gemeinsam zu tun gibt, um die globale öffentliche Gesundheit zu verbessern und zu fördern, beschlossen die Vereinigten Staaten und die WHO, technische Experten mit der weiteren Entwicklung ihrer Zusammenarbeit im Jahr 2023 zu beauftragen, einschließlich eines gemeinsamen Arbeitsplans mit Schwerpunkt auf Aktivitäten zur Unterstützung dieser gemeinsamen Führungsziele“, heißt es in einer WHO-Mitteilung.