GKV-Spitzenverband

Umfrage: Kassenpatienten warten länger auf Arzttermine als vor fünf Jahren

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Die Vereinbarung von Terminen wird immer häufiger zum Ärgernis. Darauf deutet eine Umfrage im Auftrag des GKV-Spitzenverbands hin, die jetzt bekannt geworden ist.

Die Vereinbarung von Terminen wird immer häufiger zum Ärgernis. Darauf deutet eine Umfrage im Auftrag des GKV-Spitzenverbands hin, die jetzt bekannt geworden ist.

© Yantra / stock.adobe.com

Berlin. Die Debatte um Wartezeiten auf Arzttermine wird von den Krankenkassen über eine jetzt bekannt gewordene Umfrage neu befeuert: Kassenpatienten warten länger auf Arzttermine als noch vor fünf Jahren. Das gehe aus einer repräsentativen Befragung unter gesetzlichen Versicherten im Auftrag des GKV-Spitzenverbands hervor, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitieren.

Ein Viertel der Patienten wartet demnach länger als 30 Tage auf einen Termin in der Facharztpraxis. Jeder Zweite gab an, dass immerhin innerhalb von 10 Tagen ein Gespräch mit der Fachärztin oder dem Facharzt möglich war, heißt es in der Studie, die die zentrale Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen im Frühjahr 2024 durchführen ließ.

Positiver beurteilen Kassenpatienten die Wartezeiten bei ihren Hausarztpraxen: 52 Prozent empfinden sie dort als „genau meinen Wünschen entsprechend“, 36 Prozent als „noch akzeptabel“, 12 Prozent sind unzufrieden. In Hausarztpraxen wartet die Hälfte der Patienten und Patientinnen der Befragung zufolge einen Tag; 25 Prozent warten länger als drei Tage. Insgesamt gibt ein großer Teil der Befragten an, dass heutzutage mehr Geduld als früher nötig sei, um einen Termin zu erhalten. Im Fünfjahresvergleich berichten 43 Prozent, dass sich die Wartezeiten verschlechtert hätten.

„Diskriminierung gesetzlich Versicherter“

Der GKV sieht als einen Grund für diese Entwicklung die Ungleichbehandlung zwischen gesetzlich Versicherten und Privatversicherten – und pocht auf Änderungen. Man wolle die „Diskriminierung der gesetzlich Versicherten gegenüber Privatpatienten“ nicht länger hinnehmen, sagte Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes.

Gleichzeitig erneuerte sie ihre Forderung, dass bei der Terminvergabe nicht mehr danach gefragt werden dürfe, ob jemand gesetzlich oder privat versichert sei. „Zu einer bedarfsgerechten und qualitätsgesicherten Versorgung gehört, dass alle Patienten einen Arzttermin bekommen, wenn sie ihn aus medizinischen Gründen brauchen und nicht irgendwann.“

Ähnlich äußerte sich der Sozialverband Deutschland (SoVD). Mitglieder würden verstärkt zurückmelden, dass Termine immer schwerer zu erhalten seien, sagte Vorstandschefin Michaela Engelmeier. „Die Kluft zwischen privat und gesetzlich Versicherten muss endlich verkleinert werden.“ (KNA)

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