Union: "Mehr Ärzte braucht das Land!"
BERLIN (sun/HL). Die für 2011 geplante Versorgungsreform wird konkret: Studienreform mit höheren Kapazitäten, weitgehende Abschaffung der Wirtschaftlichkeitsprüfung, Honorarreform und neue Regeln für die Bedarfsplanung sieht ein Unions-Papier vor.
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"Mehr Ärzte braucht das Land", so wie hier im niederbayerischen Moos. Vielleicht dachten die Unionspolitiker an diesen Ort.
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Bis Ostern soll die Koalition Eckpunkte für ein GKV-Versorgungsgesetz entwickeln. Ziele sind: Bund und Länder sollen einen Aktionsplan unter dem Motto "Mehr Ärzte braucht das Land" initiieren.
Dazu soll die Zahl der Studienplätze und der Allgemeinmedizin-Professuren erhöht werden. Bei der Zulassung zum Studium soll es eine Vorabquote von fünf Prozent geben, die sich verpflichten, als Landarzt zu arbeiten.
Diese Studenten erhalten Stipendien. Erfahrene Ärzte sollen finanzielle Anreize zur Weiterbildung junger Kollegen erhalten. Kliniken und niedergelassene Ärzte bilden Weiterbildungsverbünde.
Um die Attraktivität des Arztberufs zu steigern, soll neben einer erneuten Vergütungsreform die Wirtschaftlichkeitsprüfung verschlankt werden: Richtgrößenprüfungen sollen abgeschafft werden; Vorrang haben Information und Beratung des Arztes.
Eine Mengensteuerung in unterversorgten Gebieten soll entfallen. Die Bedarfsplanung wird kleinräumiger; ambulante und stationäre Kapazitäten sollen aufeinander abgestimmt werden.
Die Planung soll einem regionalen Versorgungsausschuss obliegen. Gelingt dem Ausschuss die Sicherstellung nicht, kann die KV Ärzte anstellen, die sie aus der Gesamtvergütung finanziert.
KBV-Chef Köhler begrüßte es, dass die Politik die Herausforderungen des Ärztemangels in einer alternden Gesellschaft erkannt hat.
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