Paul-Ehrlich-Institut

Versorgung mit Impfstoffen ist gesichert

Veröffentlicht:

LANGEN. In der Diskussion um Lieferengpässe bei Impfstoffen gibt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Entwarnung: "Die Bevölkerung in Deutschland ist mit Impfstoffen gut versorgt", so PEI-Präsident Professor Klaus Cichutek in einer Mitteilung. Das Institut reagiert damit auf den Vorstoß der Ärztekammer Hessen, ein verpflichtendes Impfregister zu schaffen. Laut der Kammer ist die Versorgung in bestimmten Bereichen "bereits jetzt akut gefährdet".

Dem widerspricht das PEI. Die Meldung eines Lieferengpasses bedeute nicht automatisch einen Versorgungsengpass, da sich zu diesem Zeitpunkt noch Impfstoffe in der Handelskette befänden und so rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden könnten. Wie das PEI berichtet, hätten alle Zulassungsinhaber von Impfstoffen in Deutschland gegenüber dem Institut schriftlich eine Verbindlichkeitserklärung abgegeben, dass sie einen Lieferengpass melden, wenn absehbar sei, dass innerhalb von 14 Tagen keine weitere Auslieferung aus ihren Lagern erfolgen könne.

"Die Verbindlichkeitserklärung führte bisher zu einer lückenlosen und zeitnahen Meldung der Impfstoffhersteller über drohende Lieferengpässe, so dass im Vorfeld reagiert werden konnte", sagt die mit dem Thema Lieferengpässe beim Paul-Ehrlich-Institut betraute Abteilungsleiterin, Professor Isabelle Bekeredjian-Ding.

Außerdem stellt das PEI klar: Die in der Pressemitteilung der Landesärztekammer Hessen genannten Vierfach-Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Polio seien in den vergangenen Monaten zwar wiederholt von Lieferengpässen betroffen gewesen. Davon sei aber zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Gesundheit der impfwilligen Patienten ausgegangen, denn in der Regel hätten alternative Impfstoffprodukte dieser Art zur Verfügung gestanden. Und anders als in der Pressemitteilung kommuniziert, hätte es im vergangenen Jahr Engpässe bei Impfstoffen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken nicht über mehrere Monate, sondern nur einmalig für vier Wochen gegeben. (reh)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

PrEP-Surveillance

So steht es um die PrEP-Versorgung in HIV-Schwerpunktpraxen

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung