Konjunkturprogramm

Virchowbund fordert Ausbau des ambulanten Angebots

Die geplanten Konjunkturspritzen in der Corona-Krise müssen auch dem Gesundheitswesen zugutekommen, fordert der Virchowbund. Dabei sei ambulanten Strukturen klar Vorfahrt einzuräumen.

Veröffentlicht:
Virchowbund-Chef Heinrich will einen guten Teil der Konjunkturprogramme ins Gesundheitswesen investiert sehen.

Virchowbund-Chef Heinrich will einen guten Teil der Konjunkturprogramme ins Gesundheitswesen investiert sehen.

© Stephanie Pilick

Berlin. Das von der Koalition geplante Corona-Konjunkturprogramm sollte nach Ansicht des Virchowbundes auch dem Gesundheitswesen zugutekommen. Angesichts weltweiter Bedrohungen durch Pandemien wie dem Coronavirus SARS-CoV-2 oder die medizinischen Folgen des Klimawandels sei es „elementar, das Gesundheitswesen auszubauen“, sagte der Vorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte, Dr. Dirk Heinrich, am Mittwoch.

Union und SPD haben angekündigt, die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie durch milliardenschwere Konjunkturprogramme abmildern zu wollen. Seit Dienstag laufen Beratungen.

Schutzwall in der Krise

„Kern des Erfolges“ bei der Bewältigung der Coronavirus-Pandemie in den ersten Wochen sei „zweifelsfrei“ der ambulante Sektor gewesen, betonte Heinrich. Sechs von sieben COVID-19-Patienten seien ambulant behandelt worden.

Zwischenzeitlich seien darüber hinaus rund 500 Testzentren im ambulanten Bereich in Betrieb gewesen, so Heinrich. 1750 Callcenter-Mitarbeiter hätten in den Leitstellen des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes unter 116 117 Koordinationsarbeit geleistet. In den Laboren niedergelassenen Ärzte seien zuletzt rund 110 .000 Tests täglich durchgeführt worden.

Stationäre Strukturen umwandeln

Ambulante Versorgung habe somit als „Schutzwall“ in der Krise gewirkt. Die Krankenhäuser seien dadurch in die Lage versetzt worden, Intensivkapazitäten für schwere COVID-19-Verläufe aufzubauen. „Dass es nicht zu der erwarteten Zahl der schwerwiegenden Verläufe kam, ist auch dem frühen Einschreiten im ambulanten Bereich zu verdanken“, sagte Heinrich.

Ein Aufbauprogramm des Gesundheitswesens müsse daher außer dem Ausbau des ambulanten Angebots an Haus- und Fachärzten auch eine Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen umfassen, sagte Heinrich. Stationäre Strukturen müssten „wo immer möglich“ in ambulante oder aber kurzstationäre Strukturen überführt werden, so der Virchowbund-Chef. (hom)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EvidenzUpdate-Podcast

Prävention und der Koalitionsvertrag – Ignoranz oder Feigheit?

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Insgesamt lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die Kosten an vielen Stellen schneller gestiegen sind als der Orientierungswert.

© Leafart - stock.adobe.com

Praxismanagement

So bekommen Sie steigende Praxiskosten in den Griff

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Versorgung von Privatpatienten

PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich

Lesetipps
Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter