Weltgesundheitsorganisation
WHO etabliert in Berlin Zentrum für Pandemie-Monitoring
Gesundheitsbedrohungen sollen schneller erkannt, Daten global ausgewertet werden. Das neue WHO-Frühwarnzentrum wird in Berlin angesiedelt.
Veröffentlicht:Genf/Berlin. Die Weltgesundheitsorganisation hat entschieden, ein Pandemie-Frühwarnzentrum der WHO in Berlin zu errichten. Die deutsche Bundesregierung unterstützt das Vorhaben mit 30 Millionen Euro.
Der sogenannte „Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence“ soll zu einer globalen Datenplattform werden, die es Ländern erlaubt, weltweite Gesundheitsbedrohungen zu verhüten, schneller vorherzusagen und auf sie zu reagieren.
„Eine der Lehren von COVID-19 ist es, dass die Welt einen Schritt nach vorn in der Datenanalyse machen muss, um Regierungen informierte Entscheidungen zu ermöglichen“, sagte WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begrüßte die Entscheidung, das Zentrum in Berlin aufzubauen. Die Welt benötige eine gute Datengrundlage, um auf die nächste Pandemie besser vorbereitet zu sein.
Zentrum ist Teil des WHO-Programms
Das neue Zentrum werde mit staatlichen, wissenschaftlichen und privaten Organisationen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, so die WHO. Es ist Teil des WHO-Programms für Gesundheitsnotfälle, das Mitte 2016 etabliert wurde, nachdem Staaten und internationale Organisationen zuvor nur mit großen Zeitverzögerungen auf den Ebola-Ausbruch in Westafrika reagiert hatten.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel bedankte sich in einer Videobotschaft für die Wahl von Berlin als Standort. Das neue WHO-Zentrum finde mit dem Robert Koch-Institut, der Universitätsklinik Charité und dem Hasso-Plattner-Institut herausragende Partner für die Zusammenarbeit vor Ort, sagte sie.
Das Zentrum soll ab September seine Arbeit aufnehmen. Sein Budget ist offenbar noch Gegenstand von Diskussionen in der WHO, Zahlen zu den im Zentrum beschäftigten Wissenschaftlern wurden nicht genannt. (fst)