Kommentar zum ÖGD

Warum ein nationaler Corona-Krisenstab sinnvoll ist

Regionale Gegebenheiten und Corona-Ausbrüche müssen berücksichtigt werden. Dennoch würde ein nationaler Krisenstab die Arbeit des ÖGD erleichtern.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Wenn es um die Bewertung der bisherigen Bewältigung der Corona-Pandemie geht, ist der Beitrag des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) unstrittig. Neben der hohen Bettenkapazität in den Kliniken und dem gut aufgestellten Sektor haben die Nachverfolgung der Kontakte von Infizierten und die Verhängung von Quarantäne-Maßnahmen eine wichtige Rolle gespielt.

Aber der öffentliche Gesundheitsdienst könnte noch wesentlich schlagkräftiger sein. Da die Gesundheitsämter in den vergangenen Jahren finanziell und personell ausgeblutet wurden, ist ihre immer noch große Leistungsfähigkeit beeindruckend. Die Bundespolitik hat den Handlungsbedarf erkannt – jetzt müssen die kommunalen Arbeitgeber einsehen, dass an einem angemessenen Tarifvertrag für die ÖGD-Ärzte kein Weg vorbei führt.

Die Pandemie hat gezeigt, dass es gut wäre, wenn die Verantwortlichen im ÖGD ihre Entscheidungen auf einer einheitlichen Grundlage treffen würden. Zwar ist es richtig, den regionalen Gegebenheiten Rechnung zu tragen, es darf aber nicht der Eindruck der Beliebigkeit entstehen. Bei einem Infektionsausbruch kann ein nationaler Krisenstab eine sinnvolle Lösung sein, wie ihn der Hygiene-Experte Professor Martin Exner vorgeschlagen hat.

Sinnvoll ist auch der Vorschlag des westfälisch-lippischen Ärztekammerpräsidenten Dr. Hans-Albert Gehle, die ärztlichen Leitungen der Gesundheitsämter in medizinischen Fragen unabhängig von den Spitzen der Städte und Kommunen zu machen. Dann wäre zumindest gewährleistet, dass die Entscheidungen auf einer medizinischen und nicht auf einer politischen Grundlage fallen.

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