Aktuelle Kassendaten

Was kostet Corona das Gesundheitswesen?

Daten der AOK und Barmer zeigen: Müssen COVID-19-Patienten beatmet werden, liegen die Fallkosten im fünfstelligen Bereich. Dabei ist noch unklar, welche gesundheitlichen Folgeschäden auftreten.

Veröffentlicht:
Corona-Patient auf einer Intensivstation. Eine stationäre Behandlung eines COVID-Patienten kostet im Schnitt über 10.000 Euro, bei beatmeten Patienten mehr als dreimal so viel.

Corona-Patient auf einer Intensivstation. Eine stationäre Behandlung eines COVID-Patienten kostet im Schnitt über 10 .000 Euro, bei beatmeten Patienten mehr als dreimal so viel.

© Peter Kneffel / picture alliance /dpa

Berlin. Wenn COVID-19-Erkrankte im Krankenhaus beatmet werden müssen, fallen einem Medienbericht zufolge nach Krankenkassen-Daten durchschnittliche Kosten von mehreren Zehntausend Euro pro Fall an. Die „Welt am Sonntag“ berief sich auf Zahlen der AOK und der Barmer Ersatzkasse zu Krankenhaus-Behandlungen von COVID-19-Fällen – also Erkrankungen infolge einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus.

Fallkosten bei schweren Verläufen liegen bei 38.500 Euro

Eine Auswertung der Daten der AOK-Versicherten ergab demnach, dass eine stationäre Behandlung einer COVID-19-Erkrankung im Schnitt 10 .700 Euro kostet. „Unsere Daten zeigen aber auch, dass COVID-19-Erkrankte, die im Krankenhaus beatmet werden müssen, aufgrund der zum Teil schweren Krankheitsverläufe durchschnittlich Fallkosten von 38 .500 Euro verursachen“, sagte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands, der Zeitung. Die Abweichungen könnten im Einzelfall beträchtlich sein. So fallen die zehn Prozent der beatmungspflichtigen Patienten mit den höchsten Kosten dem Bericht zufolge mit über 85 .000 Euro zu Buche.

Die Barmer Ersatzkasse nannte laut „Welt am Sonntag“ für Fälle mit Beatmung Kosten von 31 .700 Euro. Für COVID-19-Erkrankte, die im Krankenhaus behandelt werden, aber nicht beatmet werden müssen, betrugen die durchschnittlichen Kosten demnach 6900 Euro.

Lauterbach erwartet Welle chronischer Erkrankungen

Bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) sind mehr als 26 Millionen Menschen versichert, die Barmer Ersatzkasse hat rund 9 Millionen Versicherte. Offen blieb zunächst, auf wie viele Erkrankungsfälle sich die genannten Durchschnittswerte stützen.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet mit weiteren Belastungen für das Gesundheitssystem durch Corona-Folgeschäden: „Es wird eine Welle chronischer Erkrankungen geben“, sagte Lauterbach der „Welt am Sonntag“. „Erst in zwei bis drei Jahren werden wir sehen, wie gewaltig die langfristigen Kosten für unser Gesundheitssystem sind.“ (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zu den Kassenfinanzen

Krankenkassen im Krisenmodus

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel: Das große Schweigen im Wahlkampf

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Veränderung der Krankheitsaktivität, gemessen mittels Simple Disease Activity Index (SDAI) zwischen Baseline und Woche 16

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Ernährung bei rheumatoider Arthritis

Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke soll Nährstofflücken schließen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dr. Schär Deutschland GmbH, Ebsdorfergrund
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Kommen die Kröpfe zurück nach Deutschland?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Systematischer Review

Zeit am Bildschirm: Ab wann steigt das Risiko für Myopie?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung