WHO

Weltweit mangelt es an Cholera-Impfstoff

Die Zahl der Cholera-Erkrankungen ist stark angestiegen. Zugleich mangelt es an Impfstoffen. Die Produktion müsse schnellstens hochgefahren werden, fordert die Weltgesundheitsorganisation.

Veröffentlicht:
Ein Kind in Dhaka erhält einen oralen Impfstoff gegen Cholera.

Ein Kind in Dhaka erhält einen oralen Impfstoff gegen Cholera. Vor allem in Krisengebieten bereitet sich die Seuche derzeit rapide aus.

© MD Mehedi Hasan / ZUMA Wire / picture alliance

New York/Genf. Wegen eines drastischen Anstiegs der Cholera-Erkrankungen weltweit fordert die Weltgesundheitsorganisation WHO ein schnelles Handeln der internationalen Gemeinschaft. Notwendig seien Investitionen in sauberes Trinkwasser, bessere Sanitär- und Hygienemaßnahmen und mehr Tests, teilte die WHO am Donnerstag in New York und Genf mit. Nach ihren Angaben besteht zudem eine schwere Mangellage bei Impfstoffen; die Produktion müsse hochgefahren werden.

Lesen sie auch

Betroffene Länder hätten im vergangenen Jahr doppelt so viele Impfdosen beantragt, wie produziert wurden, berichtete die Koordinierungsgruppe ICG, die die globalen Impfstoffvorräte überwacht und verteilt. Laut Weltgesundheitsorganisation ist die südkoreanische Firma EuBiologics die einzige, die zurzeit Impfstoff gegen Cholera herstellt. Es müsse „sofort“ gehandelt werden, um den beispiellosen Anstieg seit mehreren Jahren der weltweiten Cholerafälle einzudämmen", erklärte die ICG.

Produktion von 36 Millionen Dosen 2023

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der WHO 36 Millionen Dosen produziert, aber mindestens 72 Millionen wurden von den 14 betroffenen Ländern nachgefragt. Zwischen 2021 und 2023 seien mehr Impfdosen bestellt worden als im gesamten Jahrzehnt davor zusammen. Zur Koordinierungsgruppe gehören neben der WHO auch das UN-Kinderhilfswerk Unicef, die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen und die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften.

Lesen sie auch

Laut Bericht sind Cholerafälle seit 2021 stark angestiegen. 2022 habe es mehr als doppelt so viele Fälle gegeben wie im Jahr davor, insgesamt 473.000. Vorläufige Daten für 2023 deuteten darauf hin, dass es mehr als 700.000 Fälle gab. Die Darminfektion überträgt sich durch Lebensmittel und Wasser, die mit Fäkalien verdreckt sind.

Das passiere oft nach Naturkatastrophen oder in Konfliktregionen, wenn viele Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden. Am schwersten betroffen sind die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Haiti, Somalia, der Sudan, Syrien, Sambia und Simbabwe. (KNA)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mehr Schutz auch im Freien

EU empfiehlt deutlich strengeren Nichtraucherschutz

Kommentar

Gesundheitssysteme brauchen Schutz

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Pneumokokken-Impfschutz bei den Kleinsten oft unvollständig

© Olivier Le Moal - stock.adobe.com

Content Hub Impfen

Pneumokokken-Impfschutz bei den Kleinsten oft unvollständig

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

© MKC/ shutterstock

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
In Deutschland leben derzeit etwa 96.700 Menschen mit einer HIV-Infektion.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Unternehmen im Fokus

Wie können wir die HIV-Epidemie beenden?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München
Am 28. Juli ist Welt-Hepatitis-Tag.

© Roche Diagnostics

Hepatitis-Screening: noch zu wenig bekannt

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Mannheim
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

Lesetipps
Dreidimensionale Darstellung des Syphilis-Erregers.

© Christoph Burgstedt / stock.adobe.com

Hinweis von Infektiologin

Syphilis täuscht Rheumaerkrankungen und Schübe vor

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (l.) bei der Übergabe des Aktionsplans für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen an Jürgen Dusel, Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen und Verena Bentele, Sprecherin des Deutschen Behindertenrats.

© picture alliance/dpa | Carsten Koall

Aktionsplan vorgelegt

Lauterbach forciert Umbau zu barrierefreien Arztpraxen