Kommentar zur Kampagne
Werbung für die Substitution
Der sich abzeichnende Hausärztemangel wirkt sich bei der Versorgung von Substitutionspatienten besonders gravierend aus. Schon heute engagiert sich nur rund ein Drittel der Ärzte mit einer suchttherapeutischen Qualifikation in diesem Bereich der Behandlung von Drogenpatienten.
Ihr Altersdurchschnitt beträgt fast 60 Jahre. Es ist an fünf Fingern abzuzählen, dass ein Versorgungsengpass droht, wenn nichts passiert. So weit wollen es Ärzte, die sich in der und für die Substitutionstherapie engagieren, nicht kommen lassen.
Unter dem Motto "Bitte substituieren Sie" werben die Mediziner in ärztlichen Publikationen gezielt um Mitstreiter. Dabei legen sie den Fokus nicht nur auf den wichtigen Aspekt der Patientenversorgung. Sie wollen auch deutlich machen, dass die Arbeit in der Substitutionstherapie auch den Ärzten selbst etwas bringt.
Es ist ein medizinisch interessantes und erfüllendes Gebiet, das sich zudem wirtschaftlich rechnet, lautet die Botschaft.
Die Zeit wird zeigen, ob die Ärzte mit ihrer Kampagne Erfolg haben. Der Ansatz ist auf jeden Fall richtig. Die Ärzte werden selbst aktiv, statt ins allgemeine Wehklagen einzustimmen. Der Kampf um den ärztlichen Nachwuchs ist hart, von selbst wird er den Weg in dieses Spezialgebiet kaum finden.
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