Kommentar zum Arztmangel

Wohnortnah - welch Luxus!

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Ein Mausklick - und der Hausarzt ist in weite Ferne gerückt. Der neue Gesundheitsatlas des baden-württembergischen Sozialministeriums erlaubt einen Blick in die Zukunft, der Patienten und Gesundheitspolitiker gruseln lässt.

Für jede Gemeinde im Südwesten ist dort die durchschnittliche aktuelle Entfernung der Bürger zum nächsten Hausarzt online hinterlegt.

Per Mausklick lässt sich dann die Uhr ins Jahr 2030 drehen: Was passiert in meinem Sprengel, wenn der altgediente Hausarzt aufhört, aber kein junger Hausarzt nachrückt?

Die Wege werden weiter, für viele Bürger etwa auf der Schwäbischen Alb oder aus Regionen fern der Ballungszentren sogar richtig weit.

20 Kilometer Entfernung zum nächsten Hausarzt könnten - je nach dem im Gesundheitsatlas gewählten Szenario - keine Seltenheit mehr sein. Bei Fachärzten könnten die Distanzen noch größer sein.

Zwei Schlussfolgerungen sind erlaubt: Zum einen wird der Sicherstellungsauftrag für die KV Baden-Württemberg, Kommunen und das Land immer teurer werden.

Zum anderen mutet manch aktuelle Diskussion, wie etwa zum Praxisaufkauf im Versorgungsstärkungs-Gesetz, sehr zeitvergessen an. "Flächendeckende Versorgung" - das könnte 2030 ein Luxus sein, an den man sich nur noch von Ferne erinnert.

Lesen Sie dazu auch: Baden-Württemberg: Die Wege zum Hausarzt werden weiter

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neurologische Entwicklungsstörungen

Epilepsie in der Schwangerschaft: Start mit Lamotrigin empfohlen

Lesetipps
Ein Mann hat Kopfweh und fasst sich mit beiden Händen an die Schläfen.

© Damir Khabirov / stock.adobe.com

Studie der Unimedizin Greifswald

Neurologin: Bei Post-COVID-Kopfschmerzen antiinflammatorisch behandeln

Der gelbe Impfausweis

© © mpix-foto / stock.adobe.com

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Ein Aquarell des Bundestags

© undrey / stock.adobe.com

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zum Ampel-Aus: Eigenlob und davon in rauen Mengen