vdek warnt
Zusatzbeiträge könnten sich verdoppeln!
Die Reformen der Bundesregierung könnten den GKV-Versicherten teuer zu stehen kommen. Die Ersatzkassen befürchten: Die Zusatzbeiträge könnten sich binnen drei Jahren verdoppeln! Sie fordern jetzt, dass Arbeitgeber wieder mehr in die GKV einzahlen.
Veröffentlicht:BERLIN. Der Verband der Ersatzkassen (vdek) fordert, dass die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) angepasst wird.
Grund für die Forderung seien die von der Bundesregierung angestoßenen Reformen wie das Versorgungsstärkungsgesetz oder die geplante Klinikreform, die für zusätzliche Milliarden-Ausgaben der Kassen sorgen werden, heißt es in einer Mitteilung.
Die Kosten könnten nicht allein den Versicherten durch Zusatzbeitragssätze aufgebürdet werden, erklärte vdek-Vorsitzender Christian Zahn auf der Mitgliederversammlung.
Er befürchtet, dass in weniger als drei Jahren sich der durchschnittliche Zusatzbeitrag von derzeit 0,9 Prozent verdoppeln könnte. "Das ist nicht hinnehmbar", sagte Zahn.
Der vdek-Chef appellierte an die Arbeitgeber, wieder mehr in die GKV einzuzahlen. "Es kann nicht sein, dass der Arbeitgeberanteil am allgemeinen Beitragssatz dauerhaft bei 7,3 Prozentpunkten festgeschrieben bleibt", erklärte Zahn.
Gröhe kontert Kassen-Prognosen
Mit ihrer Zukunftsprognose, was die Entwicklung der Zusatzbeiträge anbelangt, stehen die Ersatzkassen nicht alleine da. Erst kürzlich hat der GKV-Spitzenverband Alarm geschlagen: Regierung treibe durch die Reformen die Kassenbeiträge hoch, sagte die Vorstandsvorsitzende Dr. Doris Pfeiffer.
Sie rechnet damit, dass im Jahr 2019 durchschnittliche Zusatzbeiträge von 1,4 bis 1,8 Prozent für die GKV-Versicherten fällig werden.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe wies die Vorwürfe des GKV-Spitzenverbands umgehend zurück. "Ich warne davor, jetzt Horrorszenarien zu malen", sagte der CDU-Politiker am Rande des Medizinischen Fakultätentages in Kiel. (ths)