Bilanz für 2019
Absatzrekord bei Medizinrobotern
Die Medizinroboter gelten als die teuersten Lösungen innerhalb der Service-Roboter. Nicht nur Corona treibt die Nachfrage nach diesen kollaborativen Helfern.
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Roboter assistierte Op-Systeme gehören zu den teuersten Service-Robotern. Sie erfreuen sich dennoch einer guten Nachfrage.
© Vadym Terelyuk / Getty Images / iStock
Frankfurt/Main. Die Robotikindustrie befindet sich weiter im Aufwind. Wie die International Federation of Robotics, das Sprachrohr der Robotikindustrie, am Mittwoch mitteilte, ist der Verkaufswert professioneller Service-Roboter im Zeitraum 2018/2019 weltweit um 32Prozent auf 11,2 Milliarden US-Dollar gestiegen.
Im laufenden Jahr bekomme der Markt weitere Impulse von der COVID-19-Pandemie: Das zeige beispielsweise die große Nachfrage nach Desinfektionsrobotern, Logistikrobotern in Fabriken und Lagerhäusern oder nach Robotern für die Zustellung von Waren bis an die Haustür, wie aus dem Jahrbuch „World Robotics 2020 – Service Robots“ hervorgeht.
Exemplarisch für die Entwicklung steht das dänische Unternehmen Blue Ocean Robotics, dessen Verkaufsschlager der „UVD Robot“ ist. Der kollaborative Roboter fährt nach Unternehmensangaben autonom durch Krankenhäuser und sendet dabei konzentriertes UV-C-Licht aus, um Bakterien und andere schädliche Mikroorganismen zu beseitigen.
Dadurch erreichten die Kliniken eine Desinfektionsrate von 99,99 Prozent und reduzierten damit das Risiko für Patienten, Personal und Besucher, sich mit gefährlichen Erregern zu infizieren. Während der Pandemie hätten allein mehr als 2000 chinesische Kliniken den Service-Roboter bestellt.
Chirurgie dominiert Geschehen bei Medizinrobotern
Das ertragsstärkste Segment bei den professionellen Service-Robotern sind laut IFR Medizinroboter mit einem Marktanteil von 47 Prozent im Jahr 2019. Dazu trügen vor allem Robotersysteme bei, die in der Chirurgie eingesetzt werden und die höchsten Einzelpreise erzielten. Der Umsatz bei den Medizinrobotern insgesamt erreichte demnach einen neuen Rekordwert von 5,3 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Rund 90 Prozent der Medizinroboter stammten von amerikanischen und europäischen Anbietern. Bis 2022 rechnet die IFR weiterhin mit einem großen Marktpotenzial: Der Umsatz könnte sich auf 11,3 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln, lautet die Prognose.