Niedersachsen
Acht neue Landärzte durch Förderung
400.000 Euro sind in Niedersachsen als Zuschüsse zur Niederlassung in schlecht versorgten Gebieten abgerufen worden, acht Ärzte haben sich niedergelassen. Ein Erfolg, sagt die KV.
Veröffentlicht:HANNOVER. Achtmal 50.000 Euro. Diese Summe ist in Niedersachsen über einen eigenen Fonds an Ärzte geflossen, die sich in schlecht versorgten Gebieten niedergelassen oder dort ihre Praxis ausgebaut haben. Das hat die KV Niedersachsen am Montag gemeldet.
19 Arztsitze mit besonderer Förderung in Gebieten des Landes, die aufgrund der Altersstruktur der Ärzte mittelfristig von Unterversorgung bedroht sind, hatte die KV Niedersachsen ausgeschrieben.
Zuschuss aus dem Niederlassungsfonds
Wer sich an einem der ausgeschriebenen Orte niederlässt, durfte - und darf - mit einer Förderung von bis zu 50.000 Euro Investitionszuschuss aus dem Niederlassungsfonds rechnen.
Betroffen sind die Regionen Bremervörde, Buchholz in der Nordheide, Buxtehude, Nordenham, Sulingen, Syke und das Bremer Umland.
Sieben Hausärzte und ein Kinder- und Jugendpsychiater haben das Angebot im Laufe des vergangenen halben Jahres angenommen.
Unter den förderungswürdigen Projekten sind auch drei angestellte Ärzte. Das teilt die KV Niedersachsen mit. Derzeit liegen noch drei weitere Anträge vor, so Detlef Haffke, Sprecher der KVN zur "Ärzte Zeitung".
Um mehr Ärzten und Psychotherapeuten die Ansiedlung in ländlichen Regionen Niedersachsens zu erleichtern, haben das Sozialministerium des Landes, die KVN und die gesetzlichen Krankenkassen den Niedersachsenfonds in Höhe von einer Million Euro eingerichtet.
Die drei Institutionen zahlen je ein Drittel des Fonds. Daraus können bis zu 50.000 Euro je Zulassung oder Anstellung als Investitionskostenzuschuss gewährt werden.
Durch den Niedersachsenfonds wollen die am Fonds beteiligten Organisationen das ärztliche Angebot vor Ort besser steuern.
Die Nachfolge erleichtern
Die besondere Förderung soll helfen, für Ärzte, die in den Ruhestand gehen wollen, auch in ländlichen Gegenden einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden. Die Förderung wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt, erklärt Haffke.
Die Ausschreibung der Förderbereiche findet im Februar 2015 statt.
"Wir hoffen, dass die Investitionskostenzuschüsse weitere junge Ärzte motivieren, sich dort niederzulassen, wo sie dringend gebraucht werden", so die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Cornelia Rundt (SPD), zu dem Fonds.
Jörg Niemann, Leiter der Landesvertretung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), kommentiert: "Der Niedersachsenfonds unterstützt gezielt die Mediziner, die sich für die Regionen und Fachrichtungen mit dem größten Bedarf entscheiden."
Für Mark Barjenbruch, den Vorstandsvorsitzenden der KVN, ist die Fondsförderung offenbar nur ein erster Baustein. Er bezeichnete sie jedenfalls als "Basis für konkrete Maßnahmen in Zeiten zunehmenden Ärztemangels." (cben)