Sicherheitslücke

Apotheken stoppen Ausgabe digitaler Corona-Impfzertifikate

Weil sich das „Handelsblatt“ einen Nutzerzugang zum Server des Apothekerverbands verschaffen konnte, wurde die Ausgabe digitaler Impfzertifikate bundesweit gestoppt.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Apotheker stellen bis auf weiteres keine digitalen Corona-Impfzertifikate mehr aus. Wie der Dachverband ABDA am Donnerstag mitteilte, werde daran gearbeitet, eine Sicherheitslücke im Server des Deutschen Apothekerverbands (DAV) zu beseitigen. „Wann die Ausstellung von Zertifikaten wieder aufgenommen wird, steht noch nicht fest“, heißt es.

Auf die Sicherheitslücke habe das „Handelsblatt“ hingewiesen, das mithilfe gefälschter Dokumente einen Gastzugang für einen nicht existierenden Apothekeninhaber auf der Branchenplattform mein-apothekenportal.de erzeugt habe. Unter dieser gefälschten Apotheken-Identität seien „insgesamt zwei Impfzertifikate ausgestellt“ worden, berichtet die ABDA weiter.

Server-Gastzugänge waren für Apotheken gedacht, die Zertifikate ausstellen wollen, aber nicht Mitglied eines Landesapothekerverbands sind. Von den rund 17.900 an mein-apothekenportal.de angeschlossenen Apotheken hätten 470 diesen Gastzugang.

„Keine Hinweise auf unberechtigte Zugänge“

Nach bisheriger Prüfung gebe es „keine Hinweise auf andere unberechtigte Zugänge“, wie die ABDA versichert, „deren Erstellung in betrügerischer Absicht nur mit erheblichem Aufwand und krimineller Energie denkbar ist“. Daher sei davon auszugehen, dass die über 25 Millionen digitalen Impfzertifikate, die bisher in öffentlichen Apotheken ausgestellt wurden, allesamt rechtmäßig sind.

Nun müsse geprüft werden, welche „zusätzlichen Sicherheitsmechanismen gegen Missbrauch implementiert werden können oder sollen“. Dazu befinde man sich in engem Austausch mit dem Bundesgesundheitsministerium. (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ermessensspielraum eingeräumt

Lauterbach: Schutz des Kindes geht vor Befüllungspflicht der ePA

Kritische Stimmen zur ePA

Elektronische Patientenakte: Wo die Schwachstellen sind

Manifest zur ePA

Warum die elektronische Patientenakte nicht zu retten ist

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung