Erstes Treffen vor Gericht
Klinik und gefeuerter Hirnchirurg – weiter keine Einigung
Der Fall eines während einer Hirn-Op gekündigten Hirnchirurgen hat großes mediales Aufsehen erregt. Jetzt trafen sich Arzt und Krankenhaus erstmals vor Gericht – mit sehr unterschiedlichen Auffassungen über den Sachverhalt.
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Das Krankenhaus in Köln-Merheim: Über die Umstände der Entlassung haben Klinik und gefeuerter Arzt unterschiedliche Auffassungen.
© Oliver Berg/dpa
KÖLN. Ein fristlos entlassener Hirnchirurg und die Städtischen Kliniken Köln haben sich bei einem Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Köln nicht einigen können. Das Verfahren in der Kündigungsschutzklage wird nun am 10. Dezember fortgesetzt.
Der bekannte Mediziner war im Juli vom Klinikum Merheim fristlos entlassen worden, weil er angeblich Famulanten wesentliche Teile einer Operation überlassen haben soll. Er selbst nennt diese Behauptung „absurd“.
Der Fall hatte öffentlich Aufsehen erregt, weil wegen des Kündigungsgespräches eine bereits begonnene Operation zur Einsetzung eines Hirnschrittmachers bei einem Patienten abgebrochen werden musste. Der Chirurg war nach eigenen Angaben davon ausgegangen, nach dem Gespräch in der Verwaltung an den OP-Tisch zurückkehren zu können. Die Verwaltung dagegen behauptet, sie habe den Arzt im Vorfeld aufgefordert, keine Operationen für diesen Tag anzusetzen. (kab)