Apotheker
Aufgeschlossen für weitere OTC-Switches
NEU-ISENBURG. Apotheker sehen die Entlassung zusätzlicher Arzneimittel aus der Verschreibungspflicht überwiegend sehr positiv. Dabei differenzieren sie aber, ähnlich wie auch Ärzte, zwischen den infrage kommenden Wirkstoffen.
Das zeigt eine Umfrage unter Apothekern und PTA in Offizinen in Deutschland, an der sich 466 Apotheker und PTA beteiligt haben. Initiator der Umfrage war wie in der Umfrage der "Ärzte Zeitung" (siehe nebenstehenden Bericht) der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH). Für die Umfrage arbeitete der BAH mit der Deutschen Apotheker Zeitung (DAZ) zusammen.
Nach den Ergebnissen der Umfrage sehen 95 Prozent der Teilnehmer in der Ausweitung der Selbstmedikation eher eine Stärkung der apothekerlichen Kompetenz. Auch wirtschaftlich, glaubt die Mehrheit der Teilnehmer, würde ihre Apotheke von weiteren Rx-to-OTC-Switches profitieren. 27 Prozent der Apotheker sehen darin einen Vorteil, weitere 55 Prozent zumindest teilweise einen Vorteil, der zum Beispiel in der freien Preisgestaltung bei den nicht der Verschreibungspflicht unterliegenden Präparaten liegen kann. 93 Prozent glauben, der erforderliche Mehraufwand durch mehr OTC-Produkte könne in der Apotheke geleistet werden. In Summe befürworten 85 Prozent der Umfrageteilnehmer weitere OTC-Switches.
Unter den Wirkstoffen und Indikationen gibt es vor allem bei allergischen Erkrankungen (zum Beispiel Desloratadin), Akne, Migräne und Konjunktivitis hohe Zustimmungswerte von 70 bis 90 Prozent zu weiteren OTC-Switches. Mehr als 95 Prozent dagegen lehnen die Entlassung von Simvastatin aus der Verordnungspflicht ab. Geteilt sind die Meinungen bei Apothekern, ob auch Impfungen in der Offizin möglich sein sollten, vor allem die Grippeimpfung. (ger)
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