Medizintechnik
Bedeutendster Technikpreis Deutschlands für FLASH-MRT
FLASH-MRT-Technik: Der Physiker Professor Jens Frahm erhält den Werner-von-Siemens-Ring für seine bahnbrechende Innovation auf dem Gebiet der Magnetresonanztomographie.
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Dass MRT-Untersuchungen heute schnell vonstattengehen, ist Professor Jens Frahm und seinem Team zu verdanken. Die Forscher entwickelten in den frühen 1980er Jahren das FLASH-MRT-Verfahren.
© Frank Vinken / Max-Planck-Gesellschaft
Berlin. Nach dem Europäischen Erfinderpreis des Europäischen Patentamtes vor drei Jahren hat der Physiker Professor Jens Frahm nun auch den 39. Werner-von-Siemens-Ring für sein Lebenswerk in der medizintechnischen Forschung erhalten. Die Auszeichnung ist ein Symbol für Anerkennung und Wertschätzung von Lebensleistungen und gilt als wichtigster Technikpreis Deutschlands.
Frahm und sein Team haben Mitte der 1980er Jahre den medizinischen Alltag maßgeblich verändert. Durch die von ihnen entwickelte FLASH-Technologie (Fast Low-Angle Shot) konnte die MRT in die praktische Anwendung gebracht werden. Die Technologie ermöglicht schnelle und hochauflösende Einblicke in den menschlichen Körper – ohne schädigende Strahlung.
In den 2010er Jahren konnte Frahm die FLASH-Technologie erfolgreich weiterentwickeln: Die FLASH-2-Technologie ermöglicht Filmaufnahmen von schlagenden Herzen, Gewebestrukturen, Schluck- und Sprechvorgängen in Echtzeit. Der Live-Einblick in das Körperinnere eröffnet der Medizin heute ganz neue Möglichkeiten. Mithilfe von FLASH-2 lassen sich Operationen, die bisher unter Röntgenkontrolle durchgeführt wurden, künftig ohne schädigende Strahlung begleiten. Derzeit testen Universitäten in Deutschland, Großbritannien und den USA die Technologie für den routinemäßigen Einsatz. (maw)