Folgen des Pflege-Rettungsschirms
Corona-Zuschlag: Private Pflegeversicherung wird teurer
Die Corona-Pandemie hat auch in den Kassen der privaten Krankenversicherer tiefe Spuren hinterlassen. Versicherte müssen deswegen im kommenden Jahr höhere Beiträge zahlen; Beamte mehr als andere.
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Im nächsten Jahr kommen auf Privatversicherte höhere Beiträge zu: Beamte müssen 7,30 Euro, alle anderen 3,40 Euro mehr zahlen.
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Köln. Privatpatienten müssen im kommenden Jahr mehr für ihre Pflegeversicherung bezahlen. Die privaten Krankenversicherer (PKV) verlangen einen Corona-Zuschlag. Er beträgt 7,30 Euro im Monat für Beamte und ihre Angehörigen und 3,40 Euro für die anderen Privatversicherten.
„Mit dem Corona-Zuschlag werden die 480 Millionen Euro ausgeglichen, mit denen sich die private Pflegepflichtversicherung in der Pandemie am Pflege-Rettungsschirm beteiligt hat“, erläutert der Direktor des PKV-Verbands Dr. Florian Reuther.
Durch den Rettungsschirm haben Pflegeeinrichtungen und -dienste einen Ausgleich für die Belastungen durch die Corona-Pandemie erhalten. Die PKV hat nach eigenen Angaben in den Jahren 2020 und 2021 dafür insgesamt 530 Millionen Euro gezahlt. Gleichzeitig hatte die Branche durch die geringere Inanspruchnahme von Leistungen rund 50 Millionen Euro weniger an Ausgaben.
Recht, Mehrausgaben zu kompensieren
Der Gesetzgeber hat den PKV-Unternehmen das Recht gegeben, die Mehrausgaben durch einen festen Zuschlag zu kompensieren. Die PKV kritisiert, dass die gesetzlichen Pflegekassen vom Bund einen Zuschuss in Höhe von 1 Milliarde Euro als Ausgleich für die Mehrausgaben erhalten, an die PKV-Unternehmen aber keine Steuermittel fließen.
Die Tatsache, dass Beihilfe-Empfänger einen höheren Corona-Zuschlag bezahlen müssen, erklärt der PKV-Verband damit, dass die Kosten des Pflege-Rettungsschirms auf die Zahl der Empfänger von Leistungen aus der Pflegeversicherung verteilt werden. In der privaten Pflegepflichtversicherung ist der Anteil der Pflegebedürftigen bei den Beihilfeberechtigen deutlich höher als bei den anderen Versicherten.
Auch im kommenden Jahr müssen die Beihilfe-Empfänger mit einem durchschnittlichen Monatsbeitrag von 51 Euro inklusive Zuschlag immer noch deutlich weniger zahlen als die übrigen Privatversicherten mit 77 Euro. Der Corona-Zuschlag in der PKV ist auf 2022 befristet. „Ab 2023 werden also wieder allein die regulären Beiträge erhoben“, sagt Verbandsdirektor Reuther. (iss)