Pflegetagegeld

DEVK verzichtet auf Gesundheitsfragen

KÖLN (iss). Die DEVK Versicherungen in Köln haben eine neue Pflegetagegeldversicherung auf den Markt gebracht.

Veröffentlicht:

Sie wendet sich an Kunden, die sich gegen die Pflegebedürftigkeit in Stufe III absichern wollen. Der Kölner Versicherer verzichtet dabei auf Gesundheitsfragen, schließt aber Patienten aus, die bereits an bestimmten Krankheiten leiden.

Dazu zählen Muskelerkrankungen, Rheuma, Herzerkrankungen, Sucht, Erkrankungen des Gehirns oder Diabetes. "Wir fragen nach einer Reihe von Erkrankungen, die erfahrungsgemäß zu einer Pflegebedürftigkeit führen", sagt Dr. Hans Willi Siegberg, Vorstand der DEVK Krankenversicherung.

Die Vermittler würden die Kunden explizit auf die Ausschlüsse hinweisen, sagt er. Erkrankt ein Versicherter nach Abschluss der Police, schränken diese Diagnosen den Versicherungsschutz nicht ein.

Allgemeine Gesundheitsfragen stellt die DEVK vor Abschluss der Zusatzpolice nicht. "Wir wollen testen, ob das umsetzbar ist", sagt Siegberg.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Private Krankenversicherung

PKV-Verband dementiert „Trend zur Kürzung“

PKV-Marktführer

Debeka rechnet nicht mit Kostenschub durch neue GOÄ

Leitartikel zu „geringwertigen“ medizinischen Leistungen

Ärzte zwischen Überversorgung und Versorgungsdruck

Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 31.07.201212:51 Uhr

Bauernfängerei?

Das DEVK-Versicherungsangebot für Pflegestufe III erinnert an das Kaufangebot für einen Landwirt, der eine schweineteure vollautomatische Melkmaschine erwerben soll und dafür alle seine Kühe in Zahlung gibt.

Pflegebedürftigkeit in Stufe III wird allenfalls präfinal und nur äußerst restriktiv begutachtet. Selbst das "Versicherungszentrum.de" schreibt speziell zum DEVK-Aktiv-Tarif: "Da ein großer Teil der Pflegebedürftigen nur die Stufe I besitzen und zu Hause gepflegt werden, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Versicherung in diesem Fall voll eintritt. Eine Tagegeldgewährung erst bei Pflegestufe III ist wenig sinnvoll. Nützlich ist auch die Klausel, dass weder bei Abschluss noch bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit irgendeine Wartezeit entsteht. Auch bieten manche Gesellschaften die Möglichkeit einer Höherversicherung ohne neuen Gesundheitscheck an."

Der Wegfall von Gesundheitsfragen ist für den Versicherungsfall ein Eigentor: Kaum ein Erkrankungsbereich einschl. KHK, Diabetes, hypertensive Herzkrankheit und/oder Gehirnerkrankungen (Cave Demenz!) wird ausgelassen. Da bin ich schon gespannt auf Versicherungsanfragen in meiner Praxis, ob v o r Eintreten der schwersten Demenz mit Pflegestufe III nicht d o c h cerebrale Durchblutungsstörungen bzw. ''minimal brain damage'' medizinisch erkennbar gewesen wären.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?