Datenschutz in der Forschung

Spahn: „Daten können Menschen heilen“

Die Nutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung bleibt in der Diskussion. Gesundheitsminister Spahn spricht sich gegen zu hohe Hürden aus.

Veröffentlicht:
Sprach sich für eine Nutzung anonymisierter Patientendaten in der Forschung aus: Gesundheitsminister Jens Spahn bei der Innovationskonferenz DLD (Digital Life Design) in München.

Sprach sich für eine Nutzung anonymisierter Patientendaten in der Forschung aus: Gesundheitsminister Jens Spahn bei der Innovationskonferenz DLD (Digital Life Design) in München.

© Sebastian Gabriel/DLD/Hubert Burda Media/dpa

München. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich nachdrücklich für den anonymisierten Einsatz von Patientendaten in der medizinischen Forschung ausgesprochen. „Wenn tausende Patienten mit Diabetes, Krebs oder Demenz ihre Daten verfügbar machten, könnten wir daraus lernen. Daten können Menschen heilen“, sagte Spahn am Samstag auf der Innovationskonferenz DLD (Digital Life Design) in München.

Man könne zwar über die Ethik der Datennutzung diskutieren – aber dann auch über die entgangenen Chancen, Menschen zu helfen.

Ein Problem sieht Spahn auch in dem Misstrauen gegenüber dem Staat, während US-Unternehmen bei ihrer Datensammlung freiere Hand hätten. Wenn er vorschlage, einen Rahmen für die Auswertung anonymisierter Abrechnungsdaten von Krankenversicherungen zu Forschungszwecken zu schaffen, werde daraus ein „großer, großer Skandal“, beklagte sich der Minister.

Vertrauen in US-Konzerne, Misstrauen gegen den Staat?

Wenn aber gleichzeitig der Internet-Riese Google den Fitnessarmband-Spezialisten Fitbit mitsamt der Daten übernehme, gebe es nicht mal eine Debatte darüber.

„Solange es dieses grundsätzliche Vertrauen in große US-Konzerne gibt und das grundsätzliche Misstrauen gegenüber dem Staat, der die Datennutzung organisiert, werden wir in Deutschland und Europa keinen Weg finden, konkurrenzfähig zu sein“.

Der Chef des Medizintechnologie-Start-ups Brainlab, Stefan Vilsmeier, der nach Spahn sprach, formulierte das Problem in noch schärferen Worten: „Daten nicht zu nutzen, tötet Patienten in großem Maßstab.“ (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Chaos Computer Club deckt Sicherheitslücken auf

Erstaunlich: So einfach gelingen Angriffe auf die ePA

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Winkler 20.01.202009:04 Uhr

Ne Herr Spahn, Ärzte heilen Menschen und nicht Daten.

Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Magentumor verursacht Herzproblem

Kasuistik: Protonenpumpenhemmer stoppt Arrhythmie

Lesetipps