Unimedizin Greifswald

Defizit höher als erwartet

Die Verluste der Uniklinik in Greifswald steigen. Nun soll ein Sanierungsplan helfen, wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen.

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GREIFSWALD. Die Universitätsmedizin Greifswald ist höher in der Verlustzone als bislang angenommen. Für 2015 liegt das Defizit mit 14,3 Millionen Euro sogar über dem Minus des Vorjahres (13,5 Millionen Euro). Dies teilte Greifswalds Vorstandsvorsitzender Professor Max Baur mit.

Baur erwartet nun, "dass sich der Konsolidierungsprozess längerfristiger und schwieriger gestaltet als erwartet". Noch im Frühjahr hatte die Universitätsmedizin zwar erneut mit einem Minus für 2015 gerechnet, ihre wirtschaftliche Situation aber als stabilisiert betrachtet.

Für die jetzt bekannt gegebenen Zahlen aus dem Jahresabschluss 2015 nennt der kaufmännische Vorstand Marie le Claire rückläufige Erlöse aus Krankenhausleistungen, gestiegene Personalkosten, zu hohe Aufwendungen beim medizinischen Bedarf und eine nicht adäquate Honorierung von erbrachten Leistungen insbesondere im ambulanten Bereich.

Zwar waren die Erlöse aus Krankenhausleistungen in 2015 leicht um 1,5 Millionen Euro auf 191,8 Millionen Euro angestiegen. Damit blieb die Steigerung aber unter dem Plus des Landesbasisfallwertes (2,4 Prozent). Die Zahl der Patientenfälle sank um 1,4 Prozent auf 34.551, die Personalkosten dagegen stiegen bei konstanter Mitarbeiterzahl (3360 Vollzeitkräfte) um 3,3 Millionen Euro auf 180,2 Millionen Euro.

Le Claire sprach von einem "hohen Handlungsdruck" und kündigte ein mehrjähriges Sanierungsprogramm an, das alle Bereiche umfassen soll.Der Vorstand arbeitet als Reaktion auf die Zahlen an einem Maßnahmenpaket, das auf Konsolidierung und gezielte Stärkung einzelner Bereiche setzt. Der ärztliche Vorstand Dr. Thorsten Wygold forderte die Etablierung von Schwerpunkt-Kompetenzzentren.

Konkrete Maßnahmen aus dem Sanierungsprogramm sind noch nicht bekannt und sollen den Mitarbeitern im August mitgeteilt werden. (di)

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