Risikokompetenz

Finanzwissen der Deutschen „erschreckend niedrig“

Die Finanzkompetenz unter Erwachsenen lässt zu wünschen übrig. Eine Ökonomin fordert Konsequenzen.

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Frankfurt/Main. Viele Bürger haben bei der Beantwortung von Finanzfragen Schwierigkeiten, wie eine aktuelle Umfrage der Allianz zeigt. Insgesamt sei „das Niveau der Finanzkompetenz erschreckend niedrig“, stellt der Versicherungskonzern anhand einer repräsentativen Erhebung unter Erwachsenen in sieben Ländern fest, darunter Deutschland, fünf andere europäische Staaten und die USA.

Den am Donnerstag veröffentlichten Ergebnissen zufolge konnten weniger als ein Drittel (29 Prozent) der insgesamt gut 6900 Teilnehmer vier Fragen zu rechnerischen Fähigkeiten, Zinsen, Buchhaltung und Inflation allesamt richtig beantworten. In Deutschland habe dieser Wert nur geringfügig höher gelegen (32 Prozent). Diejenigen, die sich schlechter in Sachen Finanzen auskannten, bevorzugten für die Anlage von 1000 Euro niedrig verzinste Sparkonten oder setzten auf Kryptowährungen statt auf Aktien oder Versicherungsprodukte. „In Zeiten von negativen Realzinsen ist häufig die vermeintlich sicherste Anlage diejenige, die die Verluste beschert. Versierte Sparer können vermeiden, in diese Falle zu tappen“, kommentierte Allianz-Ökonomin Arne Holzhausen die Umfrage. Seine Kollegin Patricia Pelayo Romero betonte in der Mitteilung: „Die desaströsen Werte für Finanz- und Risikokompetenz sollten ein Weckruf für Politik und Industrie sein.“ Ohne Finanzkompetenz drohten viele Haushalte, falsche finanzielle Entscheidungen zu treffen. Finanzkompetenz gehöre in die schulischen Lehrpläne, zudem müsse die Finanzindustrie ihre Anstrengungen verstärken, leicht verständliche Produkte auf den Markt zu bringen. (dpa)

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