Kreis, Stadt und Land suchen nach Lösungen

Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein in Schieflage

In der Region Koblenz hofften viele auf eine Übernahme des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein durch den Krankenhauskonzern Sana. Daraus wird nichts. Nun suchen die kommunalen Anteilseigner Lösungen.

Veröffentlicht:
Gesundheitsminister Clemens Hoch ist noch optimistisch trotz der finanziell angespannten Lage im Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein.

Gesundheitsminister Clemens Hoch ist noch optimistisch trotz der finanziell angespannten Lage im Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein.

© Sebastian Gollnow/dpa

Mainz/Koblenz. Trotz der gescheiterten Verhandlungen mit dem Krankenhauskonzern Sana müssen sich die Mitarbeiter des in finanzielle Schieflage geratenen Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) nach den Worten des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministers Clemens Hoch (SPD) keine Sorgen machen. Es werde das GKM auch in Zukunft als Versorgungsträger geben, in welcher Aufstellung auch immer, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Mainz.

Zuvor hatte er sich mit kommunalen Vertretern aus der Region Koblenz getroffen, um über mögliche Perspektiven für das GKM zu beraten. Die medizinische Versorgung in der Region sei gesichert, betonte Hoch.

Die Stadt Koblenz und der Kreis Mayen-Koblenz als GKM-Anteilseigner hatten Übernahmeverhandlungen mit Sana geführt, letztlich aber ohne Erfolg. Der Kreis hat bereits beschlossen, das GKM kurzfristig mit 2,5 Millionen Euro zu unterstützen, der Koblenzer Stadtrat wollte am Donnerstagabend in nach Stadtangaben nicht-öffentlicher Sitzung über die gleiche Summe entscheiden.

Kirchliche Gesellschafter sollen zahlen oder verkaufen

Das GKM beschäftigt in seinen insgesamt fünf Häusern nach eigenen Angaben fast 4.300 Menschen und behandelt pro Jahr etwa 50.000 Patienten stationär und rund 109.000 ambulant. Weitere Gesellschafter des GKM mit seinen Standorten in Koblenz, Mayen, Nastätten im Rhein-Lahn-Kreis und Boppard im Rhein-Hunsrück-Kreis sind die Stiftung Evangelisches Stift St. Martin in Koblenz, die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist in Boppard, die Stiftung Seniorenhaus zum Heiligen Geist in Boppard sowie die Diakoniegemeinschaft Paulinenstift in Wiesbaden.

Auch auf sie müsse sich jetzt der Blick richten, sagte der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (SPD) in Mainz. Auch sie seien in der Verantwortung. Die Gewerkschaft Verdi hatte am Vortag die Stiftungen aufgefordert, ebenfalls kurzfristig zu helfen. Sollten sie sich dazu nicht in der Lage sehen, sollten sie ihre Anteile an die kommunale Gesellschafterfamilie für den symbolischen Wert von einem Euro verkaufen.

Minister will über neue Aufgabenverteilung nachdenken

Minister Hoch sagte, das Ministerium werde alle Träger von Krankenhäusern in der Region kontaktieren und sich die Versorgungsstruktur anschauen. Dann werde über mögliche neue Aufgabenverteilungen im Zuge der Krankenhausreform nachgedacht.

Weitere Liquidität bekommt das GKM Hoch zufolge auch dadurch, dass es das Pflegebudget für 2022 endgültig mit den Kostenträgern, also den Krankenkassen, verhandelt habe. Damit Geld fließe, brauche es eine Genehmigung des Ministeriums, die sei nun schnell erfolgt. Damit könnten nun neun Millionen Euro bis Ende April an das GKM gehen. (dpa)

Mehr zum Thema

Zusammenarbeit vereinbart

Onkologie-Kooperation zwischen Dresden und Chemnitz

Das könnte Sie auch interessieren
Die Hephata-Klinik setzt 3M™ M*Modal Fluency Direct erfolgreich ein

© 3M Healthcare Germany GmbH

Spracherkennung von 3M

Die Hephata-Klinik setzt 3M™ M*Modal Fluency Direct erfolgreich ein

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Fabian Nokodian, Arzt für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie in Weiterbildung, berichtet Software-Unterstützung für Pflegekräfte.

© Christoph Barkewitz

Hauptstadtkongress

Neues von der Dauerbaustelle IT in der Pflege