Gutachter mahnen Konzentration an

Gutachten: Viele kleine Kliniken mit geringer Auslastung in Rheinland-Pfalz

Ein Gutachten im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen benennt klar die Defizite bei Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz. Schwerpunktbildung und Zentralisierung werden als die Lösung angesehen.

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Wegweiser

Das Gutachten im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen rät zu Zusammenlegungen und Konzentration mehrerer Kliniken.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Mainz. Die Notfallversorgung in den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern ist nach einem Gutachten im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen und Kassenverbände gut. Die derzeitige Krankenhausstruktur im Land ist jedoch geprägt durch viele kleine Standorte, die nur einen geringen Spezialisierungsgrad erreichen können, geht aus dem am Mittwoch in Mainz vorgelegten Gutachten des Institutes for Health Care Business GmbH hervor.

Die vorhandenen Betten seien im Ländervergleich niedrig ausgelastet. Dazu kommt dem Gutachten zufolge, dass es sich bei den im Krankenhaus behandelten Patienten oft um leichtere Fälle handelt, die mittlerweile gut auch ambulant versorgt werden könnten.

Stationäre Versorgungsformen würde jedoch in hohem Maße Ressourcen binden. Das sei gerade bei stark rückläufiger Auslastung nicht zielführend. Zudem gebe es Doppelstrukturen, denen mit Maßnahmen zur Schwerpunktbildung und Zentralisierung begegnet werden könnte.

Viele Krankenhäuser haben weniger als 150 Betten

Die derzeitige Krankenhausstruktur in Rheinland-Pfalz sei geprägt von vielen kleinen Krankenhäusern mit weniger als 150 Betten und einer landesweiten Auslastung von nur 66 Prozent bestehender Kapazitäten, berichteten Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen.

Durch die Bündelung von medizinischen Leistungsgruppen könnten Krankenhäuser oder Standorte ihre Fallzahlen in bestimmten Leistungsgruppen steigern. Damit könnten sie sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und durch die Schärfung des Leistungsangebotes wirtschaftlicher agieren.

Die Zusammenlegung und Konzentration mehrerer Kliniken gerade in Regionen mit hoher Krankenhausdichte an einem bestehenden oder einem neu zu bauenden Zentralklinikum würde dem Gutachten zufolge zu wirtschaftlichen Betriebsgrößen und zur Steigerung der Versorgungsqualität führen.

Die Schwerpunktbildung und Zentralisierung hätten das Potenzial, die stationären Versorgungsstrukturen im Land langfristig zu verbessern und die stationäre Versorgungssicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. (dpa)

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