Kommentar zur Uniklinik Mannheim

Gutes Signal

Von Ingeborg Bördlein Veröffentlicht:

Das Maß war voll. Alfred Dänzer, seit 2005 Geschäftsführer des Uniklinikums Mannheim, musste die Konsequenzen ziehen und gehen. Obwohl die Staatsanwaltschaft noch gegen Unbekannt "wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Medizinproduktegesetz" ermittelt, sind die Missstände im Hygienebereich von OP-Sälen am Klinikum derart schwerwiegend, dass der Geschäftsführer dafür die Verantwortung übernehmen muss.

Das ist ein wichtiger Schritt, um einen Neuanfang zu ermöglichen und die Verunsicherung und den Vertrauensverlust unter den Klinikmitarbeitern, Patienten - ja auch den Aufsichtsratsmitgliedern und der Medizinischen Fakultät - wieder zu kompensieren.

Freilich stand der Geschäftsführer wegen seines strikten Sparkurses schon lange in der Kritik. Und: Sein Krisenmanagement bei Bekanntwerden der Vorwürfe war nicht von Transparenz geprägt. Er redete die Missstände klein, obwohl sie hausintern schon lange angeprangert wurden. Unverständlich, dass sie nicht an ihn gedrungen sind.

Dieser Neuanfang ist ein gutes Signal dafür, nun die überfällige Neustrukturierung der Geschäftsführung, die mit dem Land schon lange verhandelt wird, voranzutreiben und endlich ärztlich-wissenschaftliche Expertise darin zu installieren.

Lesen Sie dazu auch: Hygiene-Mängel: Chef der Mannheimer Uniklinik räumt seinen Stuhl

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