Cyberattacke

Hackerangriff: Bezirkskliniken Mittelfranken gehen auf Erpressungsversuch nicht ein

Nach dem Cyberangriff auf die Bezirkskliniken Mitelfranken können diese inzwischen wieder an der Notfallversorgung teilnehmen. Fest steht: Es handelte sich um einen Ransomware-Angriff.

Veröffentlicht:
Alle Standorte der Bezirkskliniken Mittelfranken sind inzwischen wieder erreichbar.

Alle Standorte der Bezirkskliniken Mittelfranken sind inzwischen wieder erreichbar.

© Karin Schulz/Bezirkskliniken Mittelfranken

Ansbach. Nach der Cyberattacke auf die Bezirkskliniken Mittelfranken am Samstag sind inzwischen alle Standorte und Außenstellen wieder telefonisch erreichbar. Notfallpläne seien umgehend aktiviert und Prozesse auf einen Analogbetrieb umgestellt worden, informiert das Unternehmen.

Nicht zur Verfügung stehen bis dato elektronische Terminvergaben und Wartelisten zur Aufnahme oder auch das elektronische Bewerberportal.

Die hauseigenen IT-Teams arbeiteten mit externer Unterstützung unter Hochdruck an der Analyse des Cyberangriffs. Parallel liefen Vorbereitungen, um die IT-Systeme schrittweise neu aufzusetzen.

Eine Aussage, bis wann diese vollständig wiederhergestellt sein werden, sei noch nicht möglich. Ein interner Krisenstab tagt wohl derzeit täglich, eingebunden sind außerdem das „Kriminaldezernat 5 Nürnberg für Cybercrime und digitale Forensik“ und die Generalstaatsanwaltschaft.

Es handelte sich um einen Ransomware-Angriff

Die Bezirkskliniken haben inzwischen bestätigt, dass es sich um einen Ransomware-Angriff handelt. „Ransom“ ist die englische Bezeichnung für „Lösegeld“. Es handelt sich bei Ransomware um Schadprogramme, durch die ein Eindringling den Zugriff des Computerinhabers auf Daten, deren Nutzung oder auch aufs gesamte Computersystem verhindern kann. Für die Entschlüsselung oder Freigabe wird dann meistens ein Lösegeld gefordert.

Laut Pressestelle hat es einen entsprechenden Kontaktaufnahmeversuch der Häcker gegeben, auf den man aber nicht eingegangen sei. Entsprechend ist auch die Höhe der Lösegeld-Forderung nicht bekannt. „Wir werden nach Abstimmung mit den ermittelnden Behörden und dem Verwaltungsrat der Bezirkskliniken Mittelfranken nicht in Verhandlungen treten, denn trotz massiver Behinderungen können die Kliniken ihrem Versorgungsauftrag nachkommen.

(…) Wir nehmen bewusst die Umstände in Kauf, statt das kriminelle Handeln der Hacker zu unterstützen“, heißt es von Klinikseite. Die Sicherheit und Versorgung der Patienten sei gewährleistet.

Patientendaten gestohlen

Allerdings sind beim Ransomware-Angriff wohl sensible Patientendaten abgeflossen, wie unter anderem aus einer Patienteninformation hervorgeht – neben Namen und Adressen möglicherweise auch Diagnosen und Behandlungsverläufe.

Im Moment könne man noch nicht sagen, welche Daten genau betroffen seien, heißt es von Seiten der Klinik, und weiter: „Dennoch müssen wir darauf hinweisen, dass die gestohlenen Informationen möglicherweise veröffentlich werden, zum Beispiel im Internet.“ Die Polizei versuche, die Identität der Täter zu ermitteln. (mic)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Runde der letzten 9

Gießener Dermatologin steht im Finale von Miss Germany

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Lesetipps
Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass eine chronische Lebererkrankungen ein Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer akuten Pankreatitis ist. Sie betonen aber, dass für eine endgültige Schlussfolgerungen die Fallzahlen teils zu gering und die Konfidenzintervalle zu weit sind.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Mehr Komplikationen, höhere Sterblichkeit

Akute Pankreatitis plus CLD – eine unheilvolle Kombination

Einweg-E-Zigaretten

© Moritz Frankenberg / dpa

Vaping

Konsum von fruchtigen E-Zigaretten im Trend