Krankschreibung ohne Arztbesuch?
Hausärzteverband fordert Etablierung der Telefon-AU
Viele Landesverbände haben den G-BA-Beschluss zum Auslaufen der telefonischen AU kritisiert. Nun verlangt auch Nicola Buhlinger-Göpfarth die telefonische Krankschreibung zur Regelleistung zu machen.
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Ab April nicht mehr möglich: Krankschreibung direkt von der Couch per Telefon.
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Berlin. Nachdem bereits einzelne Hausärzte und auch mehrere Landesverbände das Auslaufen der Telefon-AU zum 31. März kritisch bewertet haben, äußert sich nun auch der Deutsche Hausärzteverband zum Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).
„Wir fordern daher, insbesondere im Interesse unserer Patientinnen und Patienten, dass die telefonische Krankschreibung für die Fälle, in denen es medizinisch sinnvoll ist, dauerhaft etabliert wird“, wird Professorin Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, erste stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes in einer Mitteilung von Freitag zitiert. Nach bekanntwerden des Beschluss am Donnerstag wollte sich der Verband gegenüber der Ärzte Zeitung nicht äußern.
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„Versorgung wird gefährdet“
Ohne die telefonische Krankschreibung gehe es nicht mehr, betont sie. Das gelte insbesondere in den akuten Infektwellen, wie wir sie vergangenen Winter erlebt haben. Wer der telefonischen Krankschreibung jetzt den Stecker zieht, gefährdet die Versorgung und nimmt in Kauf, dass die Hausarztpraxen immer weiter unter Druck geraten.
Auch der Hausärzteverband Brandenburg verlangt, die ehemalige Sonderregelung wiedereinzuführen. „Die hausärztlichen Infektsprechstunden sind weiterhin sehr voll. Wenn nun alle Patientinnen und Patienten nur wegen einer Krankschrift bei einem leichten Atemwegsinfekt in die Praxis kommen müssen, wird das die ohnehin knappen Ressourcen in vielen Hausarztpraxen unnötig belasten“, sagt Dr. Katharina Weinert. (eb)