Thalassämie

Heidelberg ist erstes Kompetenzzentrum für Zynteglo®

Das Uniklinikum Heidelberg darf als erster mit einer neuen Gentherapie zur kausalen Behandlung der Blutkrankheit Thalassämie arbeiten.

Veröffentlicht:

Heidelberg. Das Universitätsklinikum Heidelberg ist nach eigener Mitteilung das deutschlandweit erste Zentrum, das sich für die gentherapeutische Behandlung der transfusionsabhängigen Beta-Thalassämie qualifiziert hat. An der Klinik für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Immunologie könne jetzt die Mitte 2019 von der EU-Kommission bedingt zugelassene Gentherapie Zynteglo® (autologe CD34+ Zellen, die das Beta-A-T87Q-Globin-Gen kodieren) eingesetzt werden.

Dabei wird ein intaktes, Hämoglobin produzierendes Gen ex vivo in die Blutstammzellen des Patienten eingeschleust, die ihm anschließend reinfundiert werden. Der gesamte Prozess dauert nach Angaben des Zynteglo®-Herstellers Bluebird Bio drei bis vier Monate.

Die Indikationsstellung der kausalen Therapie ist auf bestimmte genetische Merkmale sowie das Fehlen eines verwandten Stammzellspenders eingeschränkt. „Wir gehen davon aus, dass rund zehn Patienten pro Jahr an unserem Zentrum von einer solchen Therapie profitieren können“, so Klinikdirektor Professor Andreas Kulozik. Er und sein Team hätten im Rahmen einer klinischen Studie bereits zwei Patienten „erfolgreich mit der neuen Gentherapie behandelt“, heißt es weiter.

Pay for Performance

Für seinen knapp 1,6 Millionen Euro teuren Gencocktail bietet Bluebird Bio den Kostenträgern ein erfolgsabhängiges Vergütungsmodell an. Danach werden 20 Prozent der Summe zu Behandlungsbeginn fällig.

Die weiteren 80 Prozent, aufgeteilt in gleichgroße Tranchen über vier Jahre, „sind nur dann zu begleichen, wenn der Therapieerfolg der Transfusionsfreiheit erreicht wird und dauerhaft erhalten bleibt“, so das Unternehmen. Als erste Kasse hat den Angaben zufolge die AOK Rheinland/Hamburg einen Vertrag über dieses Zahlungsmodell mit Bluebird geschlossen.

Hersteller Bluebird beziffert die in Deutschland für seine Gentherapie derzeit infrage kommenden Patienten (Prävalenz) auf „deutlich weniger“ als 100. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutdruck im Stehen

Sieben Fehlannahmen über orthostatische Hypotonie

Silvester-Feuerwerk

So hoch war die Feinstaub-Belastung an Neujahr

Subphänotypen analysiert

Prädiabetes: Bei drei von sechs Clustern steht die Uhr auf Zehn vor Zwölf

Lesetipps
Kalenderblatt mit 1. Januar 2025

© [M] Coloures-Pic / stock.adobe.com

Neuerungen im Überblick

Das alles ändert sich für Arztpraxen in 2025