Kommentar
Immer mehr für Kliniken?
Mittelknappheit sieht anders aus: Kostenträger und ein guter Teil der Leistungserbringer leiden derzeit keine Not. Die Krankenkassen horten weiter Überschüsse, wenn auch die Polster nicht mehr so schnell wachsen wie bisher.
Und auch der Krankenhaus Rating Report zeichnet von der Lage kein düsteres Bild. Nur elf Prozent der Häuser werden in diesem Jahr in den roten Zahlen erwartet – nach 18 Prozent im vergangenen Jahr.
Kliniken profitieren derzeit finanziell von Regelungen aus dem Krankenhausstrukturgesetz von 2016, und die gute Wirtschaftslage in Deutschland lässt gar nicht erst die Idee aufkommen, im Gesundheitswesen den Rotstift anzusetzen.
Dennoch ist der Ausblick im Report für viele Häuser pessimistisch: Bis 2025 könnten demnach mehr als die Hälfte der Kliniken rote Zahlen schreiben – wenn nicht "massiv gegengesteuert" wird. Gemeint damit sind oft schmerzhafte Strukturreformen.
Doch aktuell hat die Kliniklobby einen Lauf: Zusätzliche Mittel sind in Sicht, wenn die Personalkosten der Pflege von den DRG abgekoppelt werden.
Nur die Finanzierung der Investitionen durch die Länder bleibt weiterhin eine offene Baustelle. Aber vielleicht lässt sich der Gesundheitsminister ja zu einem "Digital Boost" für Investitionen in die Digitalisierung überreden ...
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