Anlagen-Kolumne
Impfstoffe in Sicht – Licht am Ende des Tunnels
Erste Erfolge der Corona-Impfstoffentwicklung lassen an der Börse schon Spekulationen auf eine wieder unbeschwertere Zukunft blühen.
Veröffentlicht:Als das erste Unternehmen eine Impfstoffzwischenanalyse für eine hohe Wirksamkeit gegen Covid-19 veröffentlichte, sprangen die Kurse an der Börse an einem Tag raketenartig noch oben. Weitere Unternehmen werden mit guten Ergebnismeldungen zu ihren Impfstoffkandidaten folgen.
Wie viele Hersteller am Ende den Durchbruch schaffen und wer letztendlich den größten Anteil am Kuchen bekommt, ist ungewiss. Es wird auch Firmen geben, die sich mit Ihrem Impfstoff nicht durchsetzen werden. Investoren sollten bedenken, dass einige potenzielle Impfstoffhersteller bisher noch nie Geld verdient haben. Das kann sich nun ändern. Doch Risiken bleiben. Deshalb empfiehlt es sich gleich in mehrere Unternehmen des Bereiches zu investieren, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, auch bei den „richtigen“ dabei zu sein.
Kurzfristig bleibt trotz der Erfolge der Pharmaindustrie die Unsicherheit hoch. Generell sollten Investoren sich die Frage stellen, was passiert, wenn die Pandemie durch einen wirksamen Impfstoff überwunden werden kann. Bis dahin werden weitere Corona-Wellen ein beträchtliches Risiko für die Realwirtschaft darstellen. Der Blick weit in das nächste Jahr zeigt jedoch, dass die Konjunkturprogramme Wirkung zeigen werden und die Wirtschaft in Richtung Normalität laufen kann.
Das Investmenthaus Goldman Sachs erwartet an den Börsen in 2021 einen mittleren Kursanstieg von über 20 Prozentpunkten. Credit Suisse setzt auf den Nachholbedarf bei unterbewerteten Schwellenländeraktien. Insgesamt sind sich die meisten internationalen Geldhäuser einig, dass wir durch die Kombination von billigem Geld und der Aussicht auf einen wirksamen Impfstoff sowie einem gewissen Nachholbedarf beim zyklischen Konsum vor einigen sehr guten Nachkrisenjahren stehen könnten.
Der Unterschied zwischen dem Ertrag aus Zinspapieren und dem Ertrag aus unternehmerischer Tätigkeit ist einfach zu groß. Die Börse nimmt Ereignisse vorweg. Die Börsen könnten sich sogar im Vorfeld stark von der Entwicklung der Realwirtschaft abkoppeln. Auch wenn es nur Prognosen sind und die Börse sich nicht an Regeln hält: Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Kombination aus zu viel billigem Geld und Anlagenotstand die Aktienmärkte weiter antreiben wird.Gottfried Urban ist Geschäftsführer der Urban & Kollegen GmbH. Er ist mehrfach für seine Leistungen in der Vermögensverwaltung ausgezeichnet worden.
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