Neue Fortbildung

In Westfalen-Lippe wollen viele zur Digi-Managerin werden

Die KVWL freut sich über eine große Nachfrage nach dem neuen Fortbildungskonzept der Digi-Managerin, das MFA zu Digitalisierungsbeauftragten qualifiziert, um die Praxen zu entlasten.

Veröffentlicht:

Dortmund. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) registriert ein großes Interesse an ihren neuen Fortbildungsangebot für Medizinische Fachangestellte, der Digi-Managerin. „Wir wollten 100 Bewerbungen und haben 250 bekommen“, berichtete Vorstand Thomas Müller auf der Vertreterversammlung in Dortmund.

Mit der Fortbildung sollen MFA in die Lage versetzt werden, sich als Digitalisierungsbeauftrage in den ärztlichen und psychotherapeutischen Praxen um alle Belange rund um die Digitalisierung zu kümmern. Das soll die Praxisinhaber und -inhaberinnen entlasten, aber nicht nur das. „Wir glauben, dass wir einen wertvollen Beitrag leisten können, um das Berufsbild MFA attraktiver zu machen“, sagte Müller. Für die Teilnahme der Mitarbeiterinnen erhalten die Praxen eine Aufwandspauschale von 5000 Euro.

Fortbildung von 205 Stunden

Das Konzept hat die KVWL in Kooperation mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe und dem Lehrstuhl für Gesundheitsökonomik der Universität Witten/Herdecke entwickelt. Sie hat dafür den Zuschlag beim Förderprogramm des Bundesgesundheitsministeriums zum Thema „Experimentelle Pilotvorhaben zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung, Rehabilitation und Pflege“ bekommen. Die Förderung beläuft sich auf fast 830.000 Euro.

Die 205 Stunden umfassende Fortbildung besteht aus einem Wissens- und einem Praxismodul. Zu den Themenbereichen gehören Datenschutz und Datensicherheit, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie TI und TI-Anwendungen.

Müller hofft, dass der ersten Fortbildungsrunde, die im Mai 2023 beginnt, im nächsten Jahr eine zweite folgen wird. „Wir sind überzeugt, dass die Fortbildung zur Digi-MFA die Praxen entlastet, auch finanziell.“

Resolution: Die Erfahrungen der Praxen einbeziehen

Die Vertreterversammlung verabschiedete bei einer Enthaltung und ohne Gegenstimmen eine Resolution zum Thema Digitalisierung. Dort betonen die Delegierten die aktive Rolle der Ärztinnen, Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten bei der Umsetzung digitaler Prozesse. „Digitalisierung in der Medizin tut NOT“, ist die Resolution überschrieben.

Kritisch sehen sie aber den aktuellen Trend in der Politik, die Digitalisierung ohne enge Beteiligung der Betroffenen weiterzuentwickeln. Es sei unbedingt notwendig, der Erfahrungen aus jährlich über 600 Millionen ambulanten Behandlungen in praxistaugliche Tools mit einfließen zu lassen, so die KVWL-VV. (iss)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

IT-Sicherheit

Cyber-Crime: Arztpraxen oft nicht gut geschützt?

DEGUM

Blick ins Hirn und Herz von Neugeborenen per Ultraschall

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erweiterung der Evidenz

Statintherapie bei Älteren mit CKD wohl wirksam und sicher

Vertragsärzteschaft fordert Verlängerung des Testbetriebs

ePA-Testlauf: Nach Wochen läuft es immer noch nicht rund

Lesetipps
Urs Vögeli in der Firmenzentrale in Neuss

© David Vogt für die Ärzte Zeitung

Interview

Urs Vögeli: „Medizinischer Fortschritt darf kein Luxusgut werden“