Krebsvorsorge

In der GKV eher Frauensache

Veröffentlicht:

HAMBURG/USINGEN/WIEN. Mit 27 Prozent nutzt nur rund jeder vierte Mann über 45 Jahren die von den Krankenkassen bezahlte jährliche Krebs-Früherkennung. Bei den Frauen hingegen lassen sich 59 Prozent der über 20-Jährigen jährlich auf Krebs durchchecken. Das ergibt eine Auswertung ihrer Versichertendaten, wie die Techniker Krankenkasse (TK) mitteilt. Anlässlich des am 3. November begangenen "Weltmännertages" will die Kasse damit auf die Vorsorgemüdigkeit des starken Geschlechts aufmerksam machen.

Denn: Trotz Kampagnen und Werbeaktionen lassen sich Männer nur schwer zur Krebs-Früherkennung motivieren. "Männer sind in Sachen Gesundheit ganz klare ‚Vorsorgemuffel‘", bedauert der TK-Experte für ambulante Leistungen, Mathias Brunner.

Regional gibt es laut TK durchaus Unterschiede. Während die Beteiligung bei den Männern zwischen 34 Prozent in Sachsen und 22 Prozent im Saarland variiert, nutzen zwischen 63 Prozent der Frauen in Sachsen und 52 Prozent der Frauen im Saarland das Angebot. "In keiner Region nutzen die Männer die vorhandenen Angebote aber auch nur annähernd so intensiv wie die Frauen", verdeutlicht Brunner.

Generell gebe es aber ein klares Ost-West-Gefälle. Bei den Frauen kämen lediglich die Hamburgerinnen (61 Prozent) an die Werte von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern (je 62 Prozent), Sachsen-Anhalt (61 Prozent) und Thüringen (60 Prozent) heran. Bei den Männern gelinge dies einzig den westdeutschen Ländern Baden-Württemberg und Niedersachsen (je 29 Prozent).

Das mangelnde Vorsorgeinteresse des starken Geschlechts ist auch der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit ein Dorn im Auge. Zum Weltmännertag wird sie daher am Freitag ihre neue Vorsorge-Broschüre "Regelmäßig zur Männer-Inspektion, auch dann, wenn alles rundläuft!" veröffentlichen – zum Start ihrer deutschlandweiten Informationskampagne zur Prävention in Sachen Männergesundheit. Die Broschüre fasse hierzu erstmals Vorsorge-Empfehlungen zu Kassen- und IGeL-Angeboten in der Urologie, der Kardiologie, der internistischen sowie der Allgemeinmedizin in einer übersichtlichen Checkliste zusammen.

Die DGMG appelliert an Ärzte, Männer in Praxen gezielt zu informieren, "wie einfach und schnell Vorsorge für den Mann ist" – verbunden mit dem Tipp, am besten gleich ein persönliches Vorsorgegespräch zu vereinbaren. Premiere feierte der Weltmännertag 2000 in Wien unter der Schirmherrschaft von Michail Gorbatschow. (maw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Felix Michl: Unternehmer, Jurist und Medizinstudent

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!