Ist eine Rangliste der besten Ärzte geplant?

Die Arzt-Onlinesuche von AOK und dem Projekt Weisse Liste ist in den ersten Testregionen gestartet. Am Mittwoch können die Leser der "Ärzte Zeitung" ihre Fragen zu diesem neuartigen Portal stellen. Zwei Experten stehen zwei Stunden lang Rede und Antwort.

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Wo finde ich den passenden Haus- oder Facharzt? Viele Patienten stellen sich diese Frage - und suchen Rat bei Angehörigen oder Freunden.

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AOK und das Projekt Weisse Liste von Bertelsmann Stiftung und den größten Patienten- und Verbraucherorganisationen bieten seit Kurzem eine weitere Orientierungshilfe zur Arztsuche an: den Arztnavigator, auf dem AOK-Versicherte nach dem Arztbesuch Fragen zur Praxis, zum Arzt und zur Behandlung beantworten können.

Aber: Was kann ein Patient überhaupt nach einem Arztbesuch beurteilen? Nach welchen Kriterien sind die Fragen ausgewählt? Bei der Befragung unter www.aok-arztnavi.de stehen soziale und kommunikative Aspekte der Beziehung Arzt-Patient im Vordergrund. Studien haben ergeben, dass gerade diese Themen von Patienten gut eingeschätzt werden können. Der Fragebogen deckt alle Bereiche in einer Praxis ab, mit denen der Patient in Berührung kommt.

Dabei ist der Fragebogen so aufgebaut, dass die meisten Fragen keinen direkten Bezug zu konkreten Behandlungssituationen haben. Es werden generelle Einschätzungen abgefragt - ob der Arzt seinen Patienten etwa ausreichend über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten aufklärt. Anstatt einer Affektbewertung könnten auf diese Weise differenzierte Ergebnisse zum Arzt-Patienten-Kontakt ermittelt werden, betonen die Initiatoren.

Das Projekt ist in den Testregionen Hamburg, Berlin und Thüringen gestartet. Nach der Pilotphase soll die Online-Arztsuche für alle 20 Millionen AOK-Versicherten freigeschaltet werden. Wieso können bislang nur AOK-Versicherte daran teilnehmen? Sollen später auch andere Kassen ins Projekt einsteigen? Ist eine Rangliste der "besten Ärzte" geplant? Haben bewertete Ärzte die Möglichkeit, einen Eintrag zu korrigieren oder zu sperren? (mn/hom)

Lesen Sie dazu auch: Warum startet ein weiteres Bewertungsportal? Arztnavigator: Wie können Ärzte profitieren?

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Kommentare
Maximilian Micka 31.08.201009:45 Uhr

Wozu eine Rangliste der Ärzte??

Der ärztliche Beruf hat nichts mit einer Wettbewerbssportart zu tun.
Wieso also ein erneuter Versuch Patienten und Arzt in ihrem Verhältnis zu stören?

Der beste Arzt ist der, dem der Patient uneingeschränkt trauen kann, der die Erwartungen des Patienten zu erfüllen versteht und mit dem nötigen Feingefühl und der notwendigen Zuwendung Schaden von seinem Patienten abwenden kann und / oder Leiden lindern kann. Ebenso muß der Arzt von seinem Patienten ähnliches erwarten können.

Demnach ist jeder Arzt für seine Patienten hoffentlich der beste Arzt. Zusatzangebote (IGeLn, Pendeln, was weiß ich) helfen in dem Fall nur die oben genannte Rolle zu erfüllen.

Wenn nun eine Krankenkasse eine solche Rangliste zusammen mit einer Stiftung in Auftrag gibt, deren Motivation und Hintergründe bisweilen mehr als hinterfragenswert erscheinen, dann drängt sich mir der Verdacht auf, daß genau dieses Verhältnis zwischen Arzt und Patient nachhaltig gestört werden soll. Wer geht denn schon gerne zum zweitbesten Arzt?

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