Kommentar
Jetzt geht es ans Eingemachte
Geringerer Umsatz schmälert den Praxisgewinn - also muss ein Arzt versuchen, den Umsatz wieder zu erhöhen oder die Kosten zu senken. Praxisinhaber, denen dramatische Rückgänge im Regelleistungsvolumen drohen, handeln betriebswirtschaftlich vernünftig, wenn sie den größten Kostenblock - das sind nun mal die Personalausgaben - reduzieren.
Ärzte wissen, dass sie eine Praxis ohne Personal nicht führen können. Schließlich entlasten qualifizierte Mitarbeiter den Arzt und versetzen ihn in die Lage, Umsatz zu erzielen. Dennoch bleibt in Einzelfällen keine andere Wahl als Kündigung, um nicht die gesamte Praxis in die Insolvenz abgleiten zu lassen.
Für die zahlreichen Kritiker der Honorarreform ist der Fall der Landarztpraxis Dr. Carsten Heinemeier in Schafflund ein weiterer Beleg für ihre Behauptung, die Reform sei misslungen. Zumindest zeigt der Fall, dass die KVen vor Ort mehr Handlungsspielräume benötigen, um solchen Praxen helfen zu können. Wenn sie diesen Spielraum nicht erhalten, drohen weitere Einschnitte in der Versorgung. Dafür werden die Beitragszahler bei einer von ihnen finanzierten Honorarerhöhung von 2,7 Milliarden Euro kein Verständnis aufbringen - und die Ärzte kommen erneut in Erklärungsnot.
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