Kommentar

Keine Insellösungen bei der Hygiene!

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Kaum jemand wird bezweifeln, dass die internationale Zusammenarbeit bei Infektionsschutz und Hygiene sinnvoll ist. Krankheitserreger machen nun einmal nicht an Grenzen halt.

Strategien zur Bekämpfung der Erreger sollten deshalb gerade in Zeiten wachsender Mobilität nicht nur das nationale Territorium im Blick haben. Außerdem muss man auch in diesem Bereich nicht jedes Mal das Rad neu erfinden.

Wenn ein Land einen guten Weg zur Verbesserung der Hygiene gefunden hat, sollte es die anderen Länder möglichst schnell an seinen Erkenntnissen und Erfahrungen teilhaben lassen - damit sie angepasst an ihre jeweiligen Bedingungen die richtigen Konsequenzen daraus ziehen können.

Experten der Deutschen Gesellschaft für Klinikhygiene (DGKH) kritisieren, dass Deutschland viel zu zurückhaltend ist und sich nicht genügend in den Austausch einbringt. Das Mitwirken in internationalen Gremien ist bislang offenbar vor allem dem Engagement Einzelner vorbehalten.

Dabei darf es nicht bleiben. Die von der DGKH angemahnte Übersetzung der RKI-Empfehlungen ins Englische wäre ein wichtiger Schritt und ein Signal: Wir wissen, dass wir bei Hygiene und Infektionsschutz nicht auf einer Insel leben.

Lesen Sie dazu auch: Deutschland glänzt nicht bei Klinikhygiene

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