Sachsen-Anhalt

Keine Landeszuschüsse, keine Klinikübernahme?

Eigentlich wollte die Uniklinik Halle das Burgenlandkreisklinikum übernehmen. Jetzt macht sie einen Rückzieher. Schuld daran soll das Land sein.

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Halle. Anfang Februar soll die Entscheidung über den Verkauf des insolventen Burgenlandkreisklinikums fallen. Nun hat die Uniklinik Halle ihre Bewerbung zurückgezogen. „Das Land ist aus dem Schneider und uns wird der Schwarze Peter zugeschoben‘, so Professor Michael Gekle von der Uni Halle. Nach wie vor ist der Dekan der Medizinischen Fakultät überzeugt vom Zukunftskonzept seines Hauses für das Burgenlandkreisklinikum und vor allem für die medizinische Versorgung der Menschen in dieser Region.

Der Landesregierung lägen sowohl inhaltliche als auch finanzielle Lösungsansätze vor. Mit einem Angebot von 75 Millionen Euro waren die Hallenser ins Rennen gegangen. „Allerdings haben wir auch deutlich gemacht, dass zur langfristigen Stabilisierung des insolventen Klinikums Landeszuschüsse notwendig sind.“ Die Rede ist von rund 200 Millionen Euro. Nach anfänglicher Gesprächsbereitschaft und Konsens unter den Aufsichtsratsmitgliedern, zu denen auch Ministeriumsmitarbeiter gehören, hüllte sich das Land Sachsen-Anhalt zuletzt in Schweigen. Gekle: „Ich stehe noch immer zu unserer Entscheidung für das Burgenlandkreisklinikum und bin mit dem Rückzug nicht glücklich. Wir dürfen aber nicht den Standort Halle gefährden und das Uniklinikum in eine Schieflage bringen.“

Während sich Landesgesunheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) für das Angebot der Uniklinik ausgesprochen hatte, war Finanzminister Michael Richter (CDU) von Anfang an dagegen. Mit der Politik des Schweigens habe sich das Land vor einer Verantwortung gedrückt, kritisiert Gekle. Ob das Burgenlandklinikums nun weiter in öffentlicher Hand bleiben kann, ist eher unwahrscheinlich. Landrat Götz Ulrich, ein Befürworter der Uni-Idee, will nun mit der gemeinnützigen SRH Holding mit Sitz in Heidelberg verhandeln. Sie finde eine höhere Akzeptanz als ein privates Unternehmen . Das höchste Angebot allerdings soll die Schweizer AMEOS Gruppe abgegeben haben, die nach eigenen Angaben allein in Sachsen-Anhalt 18 Einrichtungen an zehn Standorten mit insgesamt 1.900 Betten betreibt. (zie)

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