Mecklenburg-Vorpommern

Klinikgesellschaft kritisiert neues Schlichtungsverfahren

Veröffentlicht:

SCHWERIN. Keinen Nutzen kann die Selbstverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern in dem neuen Schlichtungsverfahren zur Klärung von Abrechnungsstreitigkeiten zwischen Kassen und Krankenhäusern erkennen.

Die Landes-Krankenhausgesellschaft (KGMV) spricht sogar von einem "Bürokratiemonster" und erwartet ein "schwarzes Loch, in dem Beitragsgelder zu Lasten der Patienten unnütz und bürokratisch versickern werden".

Grund für die vernichtende Kritik: die Chance auf eine Einigung im Schlichtungsverfahren wird als gering eingestuft, tendiert nach KGMV-Meinung sogar "gegen Null". Denn im Schlichtungsverfahren werden nach KGMV-Auffassung Fälle vorgetragen, die nicht einvernehmlich zu klären sind und bei denen ein Dritter die Entscheidung fällen sollte.

"Das können jedoch nur die Gerichte und nicht die Vertreter der Krankenkassen und Krankenhäuser, die Vertreter der streitenden Parteien sind", so die KGMV. Folge: Sozialgerichte werden nicht wie beabsichtigt entlastet, aber ein zusätzliches Verfahren vorgeschaltet.

Auf diese Gefahr hatten die Selbstverwaltungspartner schon vor dem vom Bund verabschiedeten Gesetz aufmerksam gemacht und auch die Länder auf ihrer Seite gehabt.

Der Gesetzgeber hatte das Schlichtungsverfahren trotz der Vorbehalte, die auch durch den Bundesrat geäußert wurden, verabschiedet. Krankenhäuser und Kassen auf Bundesebene hatten sich daraufhin im Schiedsverfahren auf einen Kompromiss zum Schlichtungsverfahren verständigt.

Seitdem arbeiten die Selbstverwaltungspartner auf Länderebene an der Einrichtung der umstrittenen Landesschiedsstellen. Dabei ist wegen der hohen Zahl der zu erwartenden Fälle schon die Personalauswahl der ehrenamtlich zu besetzenden Gremien eine Herausforderung. (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bundessozialgericht

Bronchoflex Tubus ist ein flexibles Instrument

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Der gelbe Impfausweis

© © mpix-foto / stock.adobe.com

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Ein Aquarell des Bundestags

© undrey / stock.adobe.com

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zum Ampel-Aus: Eigenlob und davon in rauen Mengen

Im Schnitt kamen Vertragsarztpraxen im dritten Quartal 2023 auf 60.168 Euro Honorarumsatz aus vertragsärztlicher Tätigkeit.

© PhotographyByMK / stock.adobe.com

Honorarbericht der KBV

Praxen erzielten im dritten Quartal 2023 mehr Umsatz