Unternehmen
Klinikkonzern Fresenius arbeitet sich langsam aus der Krise
Beim kriselnden Klinik- und Gesundheitskonzern Fresenius trägt der Umbau Früchte. Im zweiten Quartal erholen sich die Geschäfte. Für den neuen Konzernchef Sen tun sich aber neue Baustellen auf.
Veröffentlicht:Bad Homburg. Der krisengeschüttelte Gesundheitskonzern Fresenius hat sich im zweiten Quartal weiter erholt. Dabei machte sich auch der tiefgreifende Umbau bezahlt. Im Klinikgeschäft konnte Deutschlands größter Krankenhausbetreiber zulegen, und die auf Nachahmerarzneien und klinische Ernährung spezialisierte Tochter Kabi kam voran, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch mitteilte. „Fresenius Kabi und Fresenius Helios steigerten ihren Umsatz stärker als erwartet“, sagte Vorstandschef Michael Sen.
Der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) kam zudem weitaus besser als gedacht durch das Quartal und ist daher nicht mehr ganz so pessimistisch für das Jahr. Beim größten Sorgenkind von Fresenius stieg der bereinigte operative Gewinn um 41 Prozent auf 401 Millionen Euro. FMC schließt Dutzende Dialysekliniken und streicht Tausende Stellen, während der Kostendruck durch die Inflation nachlässt.
Fresenius will aus der Dauerkrise
Beim österreichischen Klinikdienstleister Vamed greift Fresenius derweil mit einem Umbau durch und schrieb 332 Millionen Euro für das Einstellen von Geschäften ab. Das verlustreiche Unternehmen soll noch in diesem Jahr operativ die Wende schaffen.
Der gesamte Fresenius-Umsatz wuchs im zweiten Quartal gemessen am Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn fiel zwar um 5 Prozent auf 956 Millionen Euro. Experten hatten aber weniger erwartet. Unterm Strich schrumpfte der Gewinn um 17 Prozent auf 375 Millionen Euro.
Nach schwierigen Corona-Jahren und vielen Gewinnwarnungen will Fresenius aus der Dauerkrise. Prozesse werden optimiert, in Vertrieb und Verwaltung der Rotstift angesetzt, Randbereiche sollen veräußert werden. Ab 2025 will Fresenius jährlich rund eine Milliarde Euro sparen. Unter dem neuen Chef Sen konzentriert sich Fresenius auf das Klinikgeschäft und die Tochter Kabi. (dpa)