Telematikinfrastruktur

Konnektoren jetzt auch für KVen

Vertragsärzte werden schon bald mit ihrer KV über die Telematikinfrastruktur kommunizieren können – wenn diese mitmacht. Die Voraussetzungen dafür stehen jedenfalls.

Veröffentlicht:
Das Gesundheitswesen vernetzt sich. Nun bekommen auch die KVen einen Anschluss auf die Datenautobahn der gematik.

Das Gesundheitswesen vernetzt sich. Nun bekommen auch die KVen einen Anschluss auf die Datenautobahn der gematik.

© djama / stock.adobe.com

Berlin. In wenigen Wochen soll die Telematikinfrastruktur auch für Organisationen im Gesundheitswesen nutzbar sein. Zu diesen Organisationen können auch die ärztlichen und zahnärztlichen Körperschaften gehören. Das hat die Betriebsgesellschaft gematik am Mittwoch angekündigt.

Die Voraussetzung dafür – eine spezielle Institutionskarte (SMC-B ORG) – ist demnach jetzt fertig für die Anwendung. Darüber sollen KVen und KZVen zum Beispiel künftig über den Dienst Kommunikation im Medizinwesen (KIM) Informationen mit ihren Mitgliedern austauschen können.

Zur Erinnerung: Auch Arztpraxen haben eine eigene SMC-B, die in der Regel dauerhaft in einem Kartenterminal gesteckt ist und den Zugang zur Telematikinfrastruktur ermöglich. Nun gibt es eine solche Karte auch für die Körperschaften.

Weniger Medienbrüche im Gesundheitswesen

„Unsere Vision von einem Gesundheitswesen, in dem alle – und zwar wirklich alle – untereinander kommunizieren können, wird immer greifbarer“, betont Lars Gottwald, Leiter des Business-Teams bei der gematik laut Pressemitteilung. Das werde dazu beitragen, Medienbrüche in der Verwaltung des Gesundheitswesens weiter zu reduzieren.

Die Karte SMC-B ORG gewähre berechtigten Organisationen und Institutionen des Gesundheitswesens einen kontrollierten Zugang zur Telematikinfrastruktur, heißt es weiter. Ein Zugriff auf die elektronische Gesundheitskarte und medizinische Anwendungen sei ausgeschlossen. Vorreiter unter den Körperschaften waren die KZVen gewesen, die bereits den KIM-Vorgänger, KOM-LE, nutzen wollten, um beispielsweise Abrechnungen zu übertragen. Vorstellbar wäre das auch für die Kassenärztlichen Vereinigungen, falls diese nicht ewig zweigleisig fahren wollen. Bisher werden Abrechnungen meist über das Sichere Netz der KVen (SNK) übertragen.

Auch KVen brauchen Konnektor und Kartenleser

Nach einer Ausschreibung Anfang des Jahres habe die gematik nun D-TRUST, ein Unternehmen der Bundesdruckerei, beauftragt, bis Ende des dritten Quartals ein Antrags- und Freigabeportal für die Kartenherausgabe bereitzustellen. Als Kartenherausgeber verifiziere die gematik die Berechtigung der einzelnen Antragssteller und gebe den Antrag frei. Anschließend produziere D-TRUST die Karte und übernehme auch den Versand, erläutert die gematik.

Für einen Zugang zur Telematikinfrastruktur benötigen Organisationen und Institutionen – neben der SMC-B ORG – einen eHealth-Konnektor, ein Kartenterminal sowie einen VPN-Zugangsdienst. Um KIM nutzen zu können, bedarf es zudem einer KIM-Emailadresse. Sobald beispielsweise KVen angebunden sind, lassen sich über KIM unter anderem administrative Prozesse vereinfachen. (ger)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?