Kommentar zur CME-Frist

Lehrbeispiel für Bürokratie

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Es könnte ja sein, dass es ein paar schwarze Schafe gibt - diese Begründung wird häufig bemüht, wenn es darum geht, eine strengere Reglementierung oder schärfere Kontrollen durchzusetzen. Doch für die Mehrheit derer, die regelkonform arbeiten, bedeutet das meist vor allem mehr Bürokratie.

So ist es auch bei der Fortbildung. Jeder Arzt, der seinen Beruf ernst nimmt, macht regelmäßig Fortbildung, um in seiner Disziplin nicht den Anschluss zu verlieren - auf Kongressen, online oder über die Lektüre von Fachliteratur.

Die Mitte 2004 eingeführte gesetzliche Fortbildungspflicht fordert von den inzwischen mehr als 155.000 Vertragsärzten und -psychotherapeuten alle fünf Jahre Nachweise über 250 erworbene CME-Punkte. Ohne Nachweis geht Honorar verloren.

Wer nachrechnet, kommt auf die gewaltige Summe von fast 40 Millionen Punkten, die zu verwalten sind - viel Arbeit für Kammer und KV, auch wenn die elektronischen Nachweise die Verwaltung erleichtern. Viel Aufwand aber auch für Ärzte, die das Punktekonto gleichmäßig füllen müssen.

Die Stichtagsregelung führt derzeit für viele Ärzte, die die Pflicht bereits erfüllt haben, zu Fortbildungsferien, weil erst ab Juli wieder neu gezählt wird. Andere müssen nachsitzen. Und das alles für ein paar schwarze Schafe?

Lesen Sie dazu auch: Frist für CME-Punkte läuft ab: Viele Ärzte noch im Lernstress

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