Qualitätskongress Gesundheit

Ludewig: ePA-Start ist noch kein Meilenstein

Nur wenn die elektronische Patientenakte das Leben der Menschen erleichtert, finde sie auch Akzeptanz, betont der Leiter des Ressorts Digitalisierung im Bundesgesundheitsministerium beim 14. Qualitätskongress Gesundheit.

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Berlin. Die elektronische Patientenakte (ePA) muss einen Mehrwert für Ärzte, aber vor allem für Patienten bieten. Das betonte Dr. Gottfried Ludewig, Leiter der Abteilung Digitalisierung des Gesundheitswesens beim Bundesgesundheitsministerium, im Rahmen des 14. Qualitätskongresses Gesundheit in Berlin. „Nur dann findet sie in der Bevölkerung auch entsprechende Akzeptanz.“

Die ePA geht zum 1. Januar 2021 an den Start und soll Ärzten, anderen Leistungserbringern und Patienten als zentraler Speicherort für ihre medizinischen Dokumente dienen.

Einen Mehrwert könnten beispielsweise Erinnerungsfunktionen zur Medikation aber auch zu Impfterminen bieten, so Ludewig. Bislang sei die ePA lediglich eine leere Hülle, die mit Leben zu füllen sei. „Mit der ePA ist es so wie mit Apps – ich nutze sie nur, wenn sie mein Leben leichter machen.“

Er geht davon aus, dass sich die ePA in vier bis fünf Jahren fest bei Patienten und Ärzten etabliert habe. Daher wolle er bei dem Projekt aktuell nicht von einem Meilenstein, sondern von einem hoffnungsvollen Start sprechen.

„Müssen Mehrwertdienste zulassen“

Unterstützung fand er bei Dr. Stefan Knupfer, stellvertretender Vorstand der AOK plus: „Derzeit hat die ePA den Status einer Dropbox, in der Dokumente hochgeladen werden können. Wir müssen Mehrwertdienste zulassen, damit mit der Akte richtig gearbeitet werden kann.“

Ludewig lobte, dass es den Kassen gelungen sei, in nur rund zwei Jahren die Weichen für das Projekt zu stellen. Parallel zum Start der ePA stehe auch das eHealth-Upgarde der Konnektoren an. Ab Juli nächsten Jahres sollen die Vertragsärzte dann auf den ePA-Fachdienst in der TI zugreifen können. Die Hersteller versuchten, den Zeitplan einzuhalten, so Ludewig.

„Für die Zukunft wollen wir jedoch weg von der hardwarebasierten zur softwarebasierten Technik.“ Schließlich solle beispielsweise auch eine ambulante Pflegekraft mit der Akte arbeiten. „Die Infrastruktur muss interoperabel und flexibel sein.“

Ludewig freute sich, dass der Verband der privaten Krankenkassen (PKV) im Frühjahr in den Gesellschafterkreis der gematik zurückgekehrt und „damit an allen Entscheidungsprozessen“ zur ePA beteiligt ist. (kaha)

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