Kommunale Krankenhäuser
Marburger Bund setzt ab Mittwoch geplante Streiks in Kliniken aus
Der Streik in kommunalen Krankenhäusern scheint vorerst abgewendet. Nach einem neuen Angebot der Arbeitgeber hat die Große Tarifkommission des Marburger Bundes die angekündigten Streiks ausgesetzt.
Veröffentlicht:Düsseldorf. Die Große Tarifkommission des Marburger Bundes (MB) hat fast in letzter Minute die angekündigten bundesweiten Streikmaßnahmen in kommunalen Kliniken ab Mittwoch ausgesetzt. Vorausgegangen war ein neues Angebot der kommunalen Arbeitgeber an die Ärztegewerkschaft.
Von der Aussetzung der Streiks hat die Ärzte Zeitung am Rande des Neujahrsempfangs der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) aus sicherer Quelle erfahren. Kurz vor Weihnachten hatten die Mitglieder in einer Urabstimmung zu 92 Prozent für einen Streik gestimmt.
„Sondierungsmaßnahmen“ hätten „zu einem Ergebnis geführt“, das den betroffenen Mitgliedern in den tarifgebundenen Krankenäusern nun zur Abstimmung vorgelegt werden soll, heißt es in einer kurzen Mitteilung, die an die nach Angaben des MB rund 60.000 betroffenen Mitglieder geschickt worden ist. Die Entscheidung der Tarifkommission ist „nach einer mehrstündigen Sondersitzung“ gefallen.
Eckpunkte werden noch bekannt gegeben
Der neue Verhandlungsstand solle noch am Dienstag über „eine ausführliche Mitgliederinfo zu den Eckpunkten“ an die Mitglieder weitergegeben werden. Zudem solle es digitale Netzwerkertreffen der Mitglieder geben, um dort über das neue Angebot zu informieren und es zu diskutieren. Über die Inhalte des neuen Angebots war am späten Montagabend noch nichts zu erfahren.
Der MB hatte für die etwa 60.000 Ärzte an den kommunalen Kliniken eine Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent, eine Reform der aus MB-Sicht „völlig veralteten Tarifregelungen zur Schichtarbeit“ sowie Verbesserungen bei der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdienstentgelten gefordert. (ger)